Re: TZ Grooves Malibu

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Moderator

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So schnell kann es gehen:

1. The Sacred Bird of the Bambaras – ?
Google sagt, hinter dem Track steht ein gewisser Kono und die Musik käme aus Mali. Schön, wie Du gleich zu Beginn so deutlich Stellung beziehst und uns klar machst, Groove kann man drehen und wenden wie man will, am Ende (bzw. am Anfang) landet man immer in Afrika.

2. Harlem River Drive Theme – Harlem River Drive
Noch ein Beweis. Groove ist eigentlich knochentrocken. Kein Schnickschnack, kein überflüssiger Ballast. Nur Du und der Groove. Hervorragend nüchern ohne langweilg zu sein dieser Track. Toll!

3. Jesus People of America – Stevie Wonder
Auch Stevie Wonder ist im Grunde ein ganz Nücherner. Ich habe jedes Mal das Gefühl, der Typ schüttelt seine Songs aus dem Handgelenk und schreibt mal eben so mir nichts, dir nichts ein bisschen Musikgeschichte. Zu dem Track braucht man glaube ich nicht viel zu schreiben. Groovt!

4. This Masquerade – George Benson
Ich sagte es bei Cleetus‘ Beitrag ja schon, George Benson ist der Gitarrengroover schlechthin. Schön also, ihn nun auf Deinem Beitrag solo zu hören. Auch wenn die Gitarre meist im Hintergrund bleibt, eine solche Smoothness ohne sonderlich viel Schmalz zu verkaufen gelingt nicht vielen. Fünf Laid-Back-Sterne von mir!

5. Branded – Isaac Hayes
Gegenbeispiel Isaac Hayes. Seine Produktionen aus den 90ern finde ich recht schmalzig und weichgezeichnet. Das Saxophon in diesem Track dazu überflüssig. Sorry, nicht meins.

6. Musicology – Prince
Prince ist ein Phänomen, einer der letzten wirklich großen Erneuerer des Souls. Nachdem lange nichts wirklich Gutes mehr von ihm zu hören war, überraschte er mich (und nicht nur mich) plötzlich mit diesem großartigen Track (und Album). „Let’s groove September, Earth Wind And Fire“, Prince klingt hier vintage und modern zugleich. Das ist nicht der Groove der Noughties und auch nicht der Groove vergangener Tage. Dieser Groove hängt zwischen der Zeit und genau das macht die Faszination des Tracks für mich aus.

7. Right Down Here – Asha Puthli
Aha, das „Die da“-Sample kommt also hier her. Ein wirklich sehr charmanter und lieblicher Track, welchen ich soeben in mein Herz geschlossen habe. Mit Asha Puthli habe ich mich bis dato noch überhaupt nicht beschäftigt, das sollte ich ändern.

8. Black Satin – Miles Davis
Zuallererst ist dieser Track ein Beweis für die Genialität von Miles Davis. Wie er Sounds kreierte, wie er Rhythmen wob, wie er sich ständig weiter entwickelte, das alles gipfelt in dem hier Gehörten. So muss man den Groove auch erst suchen, offensichtlich springt er einem nicht entgegen, bei all den scheinbar kreuz und quer durchs Studio laufenden Musikern. Einsame Spitze!

9. Rocket Number Nine – Sun Ra
Ähnlich gut wie der Davis-Track, auch hier läuft alles hektisch durch das Studio und auch hier ist daher der Groove nicht gleich offensichtlich. Sun Ras Piano mutet wie ein Raumschiff an, welches gerade ein paar irdische Musiker gekidnappt hat und diese per Gedankenmanipulation zu Sklaven seiner außergalaktischen Klängen gemacht hat. Spannend!

10. Black Panta – Lee ‚Scratch‘ Perry
Schöne Idee, auch dem Dub seinen Platz im Groove-TZ zu geben. Ich kenne einzelne Sachen von Lee ‚Scratch‘ Perry (dieser Track gehört nicht dazu) und ich muss immer wieder feststellen, ich sollte da mal tiefer einsteigen. Auch wenn Dub mir sehr schnell zu langweilig wird, dieser Track hat was.

11. Don’t Test /Wu Stallion – Suga Bang Bang
Das hat was Meditatives. Passt hervorragend auf das zuvor Gehörte und wenn ich nicht so konzentriert schreiben müsste, würde ich nun in andere Sphären abdriftennnnnnnn. *tztztztz*

12. Hard Times – Curtis Mayfield
Huijuijui, wo bin ich noch gleich? Ah, TZ. Curtis Mayfield geht natürlich immer. Bei dem Bass muss ich zunächst einmal an Bill Withers‘ „Who Is Who“ denken, welches interessanterweise im gleichen Jahr erschienen ist (75). Genau für solche Tunes mag ich Withers, Mayfield schätze ich mehr für seine Uptempo-Stücke. Groove hat dieser Track aber trotzdem natürlich für zwei.

13. I Was Dancing in the Lesbian Bar – Jonathan Richman
Singer/Songwriter-Groove, ein schöner augenzwinkernder Abschluss und zudem der Beweis: White men can’t groove. ;-)

Malibu, am Anfang war ich überrascht. Von Dir hätte ich jetzt eigentlich ein paar Latinklänge erwartet und bekommen habe ich deepsten Soulstuff afroamerikanischer Machart. Besonders die Jazzsachen haben es mir sehr angetan und lassen einen schwachen Isaac Hayes schnell vergessen. Und sowohl den Einstieg als auch das Ende hast Du wirklich sehr gut besetzt.

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You can't fool the flat man!