Re: TZ Groooves – Cleetus

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cleetus

Registriert seit: 29.06.2006

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Also:
Generell war für mich, wie gesagt, mein Fuß der Ausschlag und weniger das Genre oder ein offensichtlich erkennbarer Groove (wie die Reaktionen auf 1,2,14 zeigen). Oder, was ich keinem von euch unterstellen will, ist der Gedanke Motörhead könnten groovy sein, noch dazu mit so einem üblen Brett, gewöhnungsbedürftig oder erstmal komisch, für mich funktioniert das ganz wunderbar. Weiter:

1. The Pogues – Oretown
Wie ich auf den Track gekommen bin, weiß ich auch nicht mehr so genau, nur jedesmal wenn ich ihn höre fühle ich mich aufs neue bestätigt. Ein rollender Drive mit richtig dickem Hall, Panflöten (ultrasic!) und Akkordeon, was sofort die Assoziation eines, sich in Zeitlupe aus dem Wasser hebenden, Bugs eines schnellen Schoners aufwirft oder an eine Hafenstadt in ihrer vollsten Hoffnungslosigkeit denken lässt.
Ganz toll ist übrigens auch das vollkommen unterschätzte Album auf welchem „Oretown“ drauf ist, „Pogue Mahone“. Für viele waren die Pogues ’95 schon tot und sie haben der Scheibe deshalb keine Beachtung mehr geschenkt was angesichts famoser Songs wie „How come“, „The hour when the ship comes in“, „Living in a world without her“ oder eben „Oretown“ ein Frevel ist. Mir ist das Album bei weitem lieber als Waiting for herb, Hells Ditch oder Peace & Love. Achja, es singt Spider Stacy, nicht Joe Strummer. Der Groove erklärt sich hierbei aus dem monotonen, rolling-thunder-drive der das Lied von vorn bis hinten antreibt. In meinen Augen sehr groovig.
2. Motörhead – Orgasmatron
Das war das allererste Lied welches mir in den Sinn kam als ich anfing über die Tracklist nachzudenken. Fieser gehts nicht mehr, Orgasmatron ist eins der heftigsten Motörhead-Stücke weit und breit, in welchem Lemmy davon singt was für ein Brutalo er wäre. Oder so ähnlich, am Ende singt er davon dass sein Name „Mars, der Gott des Krieges“ ist und er alle tötet (Schwurbelschwarbel, wenn ihr mich fragt.).
Seltsamerweise besitzt genau dieses Lied einen gewissen Pop-Appeal (Herr Rossi & meine Mutter mögen es. Mannomann.) oder übt eine Faszination auf Motörhead-ungeübte Ohren aus, welchen ich mir nicht erklären kann. Genau wie bei den Pogues hat hier der Drive den Ausschlag gegeben, der den Song ohne Rücksicht nach vorne prügelt.

Die Reflections sind aus New York, eigentlich die Backing Vocals von Melba Moore, und „Three steps from true love“ leider das einzige wirklich herausstechende Lied, ich kenne noch ein Album (von zwei) und das ist schon sehr mittelmäßig. Wenn dir sowas taugt, hör dir mal Mary Fox‘ Northern Soul & Motown Show an. Immer super.

Harald Juhnke erfüllt den Punkt „Groove“ dadurch, das ich jedesmal, wenn ich den Song höre, aufspringen will um durchs Haus zu „schwofen“. Auch wenns aus der Maschine kommt, fuckin irresistable.

Von Nas war das erste das Gute, stimmt, der Song hier stammt von „God’s Son“, mein zweitliebstes von ihm. Auf deine Frage, warum nicht mehr Rap: Wieso? Rap-Beats sind zwar in ihrer Monotonie gewissermaßen groovend aber doch auch nicht mehr als so vieles anderes. Hätte ich jetzt einen Rapsampler abgeliefert wäre das 1.) langweilig gewesen 2.) hätte sich wahrscheinlich der Michi, der Flint und vielleicht noch der Joe gefreut, die restlichen Teilnehmer machten bisher nicht den Eindruck besonders Rap-affin zu sein. So ist es mir lieber, dass dir 3 Lieder eher weniger gefallen, bei einer Rap-TZ-CD wäre die Quote der nichtgemochten Songs bestimmt höher gewesen.

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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block