Re: Marvin Gaye – What’s Going On

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petsounds

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QDie Gestaltung des Albums als angebliches „Easy Listening“ wird selbstverständlich von den Hörern als solches empfunden, die Soul vielleicht eher als „authentischen“ Ausdruck des „angry black man“ von den Baumwollfeldern auffassen oder gar permanente Sozialkritik zum Ausdruck gebracht sehen wollen !
Soul ist aber mehr.

Da verstehe ich jetzt aber etwas nicht. Ich dachte der besondere Reiz, Wert oder was auch immer von What’s Going On wäre die Entdeckung der Sozialkritik und deren Einführung in den Motown-Kosmos. Nun wird diese Hörerwartung als Purismus zurückgewiesen. Hä? Was denn nun? Kuschel-Soul oder beißende Zeitkritik – welche Messlatte soll ich nun anlegen?

Und: Über die Bedeutung von Sex im/für Soul-Musik können wir ja gerne reden. Ich empfehle mal die an anderer Stelle von mit empfohlene Zusammenstellung „Take Me To The River. A Southern Soul Story 1961-1977, Ace Records 2008“. Die Erotik von „I’d rather go blind“, „Uptight Goog Women“, „It hurts so good“ oder „(If Loving You Is Wrong) I Don’t Want to Be Right“ – um nur einige zu nennen – wird von mir alles andere nur nicht verschmäht ;-) Finde nur, dass hier Emotionalität auf einer anderen, tieferen Ebene zum Ausdruck kommt, als bei Mr. Gaye.

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