Das sagt der Mailorder unseres Vertrauens zu Aftermath:
Unbestritten bis dahin die wichtigste Platte der Stones, etablierte sie die Gruppe doch in der obersten Etage des Rock, von wo sie danach nie wieder wegzudenken war. „Aftermath“ ist das erste Album, auf welchem alle Songs von Mick Jagger und Keith Richards stammen. Aufgenommen wurde erneut in Amerika.
Insgesamt war die Musik bei weitem düsterer und aggressiver als alles andere dieser Zeit, die Stones schwankten zwischen Langeweile und sexueller Obsession (was unter Umständen auf das gleiche hinauslaufen kann, wie man spätestens in den 90ern erfuhr), doch die Songtexte waren pointiert, sarkastisch und immer ein Volltreffer in die blasierte Oberschicht Englands, der sie mit solch eindeutigen Titeln wie „Stupid Girl“, „Out Of Time“ und „Doncha Bother Me“ ihre freundliche Reverenz erwiesen. Keine Frage, sie meinten es ernst, und „Mother’s Little Helper“ triefte nur so vor Hohn und Spott. Das stets gern zu Kerzenschein gespielte „Lady Jane“ war wohl ein versteckter Kommentar zu öfters Hand in Hand gehenden Drogen- und Gesellschaftsspielen der High Society, Mick Jaggers manierierter Gesang ist hier auch heute noch zum Lachen komisch.
Richtig gut und ohne Fesseln spielten sie sich auf dem elfminütigen „Goin’ Home“ in eine andere Liga des Rock’n’Roll, „Under My Thumb“ war ein Instant-Klassiker und der Rest von „Flight 505“ (die Buddy Holly-Airline) über „High And Dry“ oder „I Am Waiting“ bis zu „Take It Or Leave It“ und „What You Do“ war guter, wenn auch nicht überdurchschnittlicher R & B aus der eigenen Feder. Fazit: mit diesem Album konnten die Stones es mit jedem aufnehmen, der ihnen den Rock Olymp streitig machen wollte, einzig die Beatles waren ihnen in dieser Zeit immer eine kleine Nasenlänge voraus.
--
Captain Beefheart to audience: Is everyone feeling all right? Audience: Yeahhhhh!!! awright...!!! Captain Beefheart: That's not a soulful question, that's a medical question. It's too hot in here.