Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Solokünstler › Lead Vocals: Keith Richards – 20 Flicks! › Re: Lead Vocals: Keith Richards – 20 Flicks!
OK, diese Keith Lead-Vocals Diskussion hat ja schon fast Schimmel angesetzt, trotzdem komme ich nicht umhin, hier auch noch meinen Senf dazu zu geben (man verzeihe mir diese Unerbittlichkeit…)
@ Jan
In deiner (chronologischen) Liste (siehe Ausgangsthread) fehlt mir „Connection“ (vom Album „Between The Buttons“ 1967) als erster Lead Vocal Beitrag von Mr Elegantly Wasted auf einem Stonesalbum. Das war ja noch vor Salt Of The Earth. Dieser Song findet ja auch immer wieder seinen Weg ins Live-Repertoire der Stones (wie auch der Winos).
Allgemein möchte ich noch anfügen, dass Richards‘ Sangeskünste (auch und gerade bei Stones-Fans) immer wieder Stein des Anstosses (no pun intended sind, aber ihn selbst (Richards) das von allen am Wenigsten zu interessieren scheint…
Sein Gesang geht zwar geradewegs am reinen Ton vorbei, schlingert, hängt in der Kurve, immer ganz kurz vor dem Totalausfall, stürzt aber nie ganz ab. Und genau das passt ja auch zu seinem Gitarrenspiel, seiner Erscheinung, seinem Lebensstil und seiner Attitüde. Richards als Gesamtkunstwerk, sozusagen
Ich schätze, was ich damit sagen möchte, ist: Es kommt nicht unbedingt auf handwerkliche (i.d.Fall sängerische) Qualität an, sondern es geht hier ums Feeling. Deswegen erübrigt sich letztenendes die Frage, ob der gute Mann singen kann oder nicht…
Fakt ist allerdings: seine Stimme ist über die Jahre dunkler im Timbre geworden (woher das wohl bloß kommt… :bier:) und er gibt im sog. Spätwerk der Stones nun eher den Crooner als den Rocker früherer Tage…
Noch eine persönliche Anmerkung: Als ich ihn zuletzt im August 2006 in Stuttgart habe singen hören, war ich doch einigermassen überrascht: so selbstbewusst und ausdrucksstark hatte ich ihn zuvor noch nie gehört, es schien fast so als hätte „Slipping Away“ für ihn selbst eine neue Bedeutung bekommen….
Anspieltipps:
Wer sich für Richards als Soloisten interessiert, sollte sich neben den genannten Tracks der Stones und seinen Soloalben, noch folgendes anhören:
The Toronto Sessions -> 1977
We Had It All; Let’s Go Steady -> Em.Rescue Outs.
Run Run Rudolph/The Harder They Come -> 7″ (1979)
Unknown Dreams -> 1981
The Honemoon Tapes -> 1983
You’re Too Much; Deep Love; Treat Me Like A Fool; Crushed Pearl -> Dirty Work Outs. (1985)
Voodoo Brew/Stew -> Various Richards Tracks (1994)
--
On an island