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Anonym
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Little Feat waren kein Hype, falls Du das andeuten willst. Sie waren eher chronisch unterschätzt, weil sie mit ihren Qualitäten in Glam- und später New-Wave-Zeiten eben keine Lobby fanden: right music, right place, wrong time. Die Warner Brothers um Mo Austin und Ted Templeman hatten aber eine verständliche Schwäche für den verdichteten aber auf den ersten Blick unauffälligen Sound der Feat. Außerdem hatten sie Ahnung von Musik und waren bereit, wirtschaftliche Risiken zu tragen, um dieser Musik eine Chance zu geben. Die Platten musste man sich schon des öfteren zu Gemüte führen. Das heutige Problem des Wegklickens beim Ausbleiben des sofortigen Kicks gab es auch schon im Plattenladen der Siebziger. Die Sirene und das allzu bekannte Riff von bspw. Block Buster der Sweet war nun mal auf den ersten Blick wesentlich attraktiver als die einleitenden Akkorde von Willin‘. Die Sounds hat mir ihrer bescheidenen Unterstützung der Feat da nur das letzte Gefecht gegen den Bedeutungsverlust der Rockmusik in den Charts eingeleitet. Die Inkongruenz zwischen Qualität und verkauften Quantitäten wird seit Beginn der Siebziger immer größer. Die derzeitigen deutschen Charts sind unerträglich in ihrer musikalischen Beschränktheit und Provinzialität, was zu Beginn der Siebziger ganz anders war. Die Feat waren da nur unglücklicherweise am Anfang dieser Entwicklung. Ihr Pech also.
Verzweifelter Hype war eher Lake, die zu Steely Dan hochgejazzt wurden. Deren Platten finde ich zuhauf auf Plattenbörsen, die Feat eher selten. Ein Zeichen wie ich meine.
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