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Joachim HentschelIch wüsste nicht, warum bei der Zusammenstellung einer solchen Faves-Liste nicht auch andere Aspekte als die reine Sternengüte eines Albums eine Rolle spielen sollten. Zumindest meine Liste möchte ich durchaus nicht als „die besten Platten des Jahres“ verstanden haben, sondern mehr als „einsame Insel“-Liste für 2007.
Joachim Hentscheldass man eine Platte liebgewonnen hat, obwohl man sich vielleicht im Klaren ist, dass das nicht mehr als dreieinhalb Sterne sind (bei mir zum Beispiel: Kate Nash, Rihanna). Oder dass eine sehr gute Platte (bei mir zum Beispiel: Wilco) in der täglichen Praxis einfach nicht hängenbleibt.
Endlich sagt’s mal einer, so wie es ist. Zum ersten Mal im Leben fühle ich ansatzweise verstanden.
Ansonsten habe ich nämlich immer nur Stirnrunzeln geerntet, wenn ich beispielsweise einem Jay-Z-Album viereinhalb Sterne gebe, gleichzeitig aber dazu sage, daß ich mir Jay-Z privat nicht anhöre. Gleiches gilt für Lieblingsfilme. Da sind bei mir ebenfalls zahlreiche dabei, die ich im Praxistest höchstens bei dreieinhalb Sternen sehen würde – und trotzdem sind eben genau die auf meiner Liste und nicht irgendwelche „Klassiker“. Heißt: Gemochte Kunst muß nicht überirdisch gut sein, man muß sie nur liebhaben.
Von daher ist dieses ganze „Beste Platten“ vs. „Insel-Platten“, was hier aufrollt wird, für mich auch keineswegs widersprüchlich.
PS: Ach so – das neue Heft ist prima.