Re: Filmmusik (Scores)

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scorechaser

Registriert seit: 02.05.2003

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1. Prologue (02:01)
2. Emily Rose (03:48)
3. The Suffering Begins (04:52)
4. Interlude #1 (02:14)
5. First Possession (05:27)
6. Second Possession
7. Third Possession (07:22)
8. Interlude #2 (02:32)
9. The Exorcism (05:59)
10. Six Demons (03:36)
11. Interlude #3 (03:51)
12. A Vision of the Virgin Mary (03:31)
13. Martyrdom (05:36)
14. For Anneliese Michel (05:30)

Film Music Review No 71: „The Exorcism of Emily Rose“ (Christopher Young, 2005)

Die wahre Geschichte des bayerischen Mädchens Anneliese Michel, die glaubte von Dämonen besessen zu sein, ist nun schon zweimal für das Kino adaptiert worden. Der deutsche Regisseur Hans Christian Schmid nahm sich der Vorgeschichte an, und inszenierte ein einfühlsames und bedrückendes Coming of Age Drama, das mit dem beginnenden Exorzismus endet. Der Amerikaner Scott Derrickson, der zur Zeit den Klassiker „The Day The Earth stood still“ neu dreht, schuf 2005 einen packenden und verstörenden Mix aus Gerichts- und Horrorthriller. Der Film siedelte den Fall nach Amerika.

Der Komponist Christopher Young gilt neben seinem jüngeren Kollegen Marco Beltrami als DER Komponist für das Horrorgenre. Seine Credits sind beachtlich.
So schrieb er die Scores zu „Bless the Child“, „Hellraiser“, „The Dark Half“, „The Grudge“ oder auch „The Fly II“. Mittlerweile konnte sich Young jedoch auch als profilierter Dramen- oder auch Actionkomponist beweisen. Doch immer wieder kehrt Young zu dem Genre Horror zurück. So auch 2005, als er die Musik für „The Exorcism of Emily Rose“ komponierte. Der Score ist einer der angsteinflössensten und beunruhigsten überhaupt. Gekonnt vermitttelt Young hier eine sehr beklemmende Stimmung. Hauptaugenmerk legte er hier, ähnlich wie Herrmann in „Psycho“, auf die Streicher, die den Großteil des Orchesterapparates ausmachen. Dissonanz heißt hier das Zauberwort. Die Musik beginnt schleichend und langsam, doch entwickelt sie sich immer mehr zu einem musikalischem Alptraum, der einen unheimlich fesselt. Die Musik ist eher atonal gehalten, und wird durch hin und wieder aufblitzende Percussions unterbrochen. Ausserdem verwendet Young gekonnt einen düsteren Chor, der das unheilvolle Geschehen stimmig begleitet.
Mit „The Exorcism of Emily Rose“ hat Christopher Young eine unheimlich packenden und sehr originellen Beitrag zum Thema Horrofilm beigesteuert. War ja von ihm auch nicht anders zu erwarten. Man sollte diese Musik allerdings nicht nachts und alleine hören…

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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra