Re: Filmmusik (Scores)

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scorechaser

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1. Prayers (06:03)
2. Pull The Tapes (04:14)
3. Take Off (03:07)
4. 2nd Plane Crash (02:27)
5. Making The Bomb (03:57)
6. The Pilots (01:21)
7. The Pentagon (01:43)
8. Phone Calls (10:49)
9. The End (05:50)
10. Dedication (03:51)

Film Music Review No 69: „United 93“ (John Powell, 2006)

5 Jahre nach dem 11. September 2001 begann auch Hollywood mit der Aufarbeitung dieses weltverähndernden Ereignisses. Am Morgen dieses Tages hatten mehrere Terroristen Passgierflugzeuge entführt, und sie als Bomben benutzt. Mehr als 3000 Menschen starben bei den Anschlägen auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington. Ein viertes Flugzeug, das als Ziel das Weisse Haus hatte, stürzte in Pennsilvania auf einem Feld nahe Shanksville ab. Die Crew und die Passagiere haben sich entschlossen, gegen die Terroristen anzukämpfen. Die Maschine stürzte ab, alle Insassen starben. Der englische Regisseur Paul Greengrass, der große Erfolge mit den Bourne Filmen feierte, schilderte diesen Tag aus der Sicht der Passagiere, Besatzung und der Terroristen. Entstanden ist ein erschütternder und fesselnder Film, der einen die Ereignisse dieses Tages aus nächster Nähe erleben lässt.

Für die Musik zeichnete der Komponist John Powell verantwortlich. Powell, ein ehemaliger Schützling von Hans Zimmer, hat sich mittlerweile jedoch frekomponiert, und kann mittlerweile auf eine beachtliche Solo-Karriere zurückblicken. So schrieb er zb die Musik zu den Bourne Filmen, „Face/Off“, zahlreiche Animations-Filme wie zb „Chicken Run“, oder auch zu „Ice Age“ und „Paycheck“. Powell gehört eindeutig zu den interessantesten und vielseitigsten Newcomern seiner Zunft.
Wie komponiert man die Musik zu einem traumatischen Tag? Powell entschied sich für die leise Variante, und verzichtete auf jede Art von Pathos. Seine Partitur zu „United 93“ ist sehr zurückhaltend, leise und düster. Seine Mischung aus synthethischen und orchestralen Klängen entwickelt eine eigene Stimmung, tiefe Bläser und Percussions sind hier einige wenige Ausnahmen einer sonst sehr ruhigen und bedachten Partitur. Pulsierende Drumbeats, vereinzelte Violinsolis, dazu die Stimme von John Powells Sohn, sowie düster brodelnde Bässe fabrizieren einen sehr ungewöhnlichen Score für einen sehr ungewöhnlichen Film. Für „The End“ entwickelte Powell ein intensives Crescendo von Streichern und Percussions. Eine sehr interessante Komposition, die einen solchen ungewöhnlich schrecklichen Tag nicht besser hätte untermalen können.

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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra