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1. Hunger (06:35)
2. Barra Barra (05:48)
performed by Rachid Taha
3. Vale of Plenty (02:28)
4. Chant (02:34)
5. Still (04:48)
6. Mogadishu Blues (02:54)
7. Synchrotone (08:55)
8. Bakara (03:12)
9. Of the Earth (02:19)
10. Ashes to Ashes (04:44)
11. Gortoz A Ran – J’attends (05:51)
performed by Prigent & Lisa Gerrard
12. Tribal War (02:40)
13. Leave no Man behind (06:18)
14. Minstrel Boy (Film Version) (05:43)
performed by Joe Strummer & The Mescaleros
15. Still Reprise (02:14)
Film Music Review No 37: „Black Hawk Down“ (Hans Zimmer, 2001)
Hans Zimmer ist einer der berühmtesten und erfolgreichste Filmmusik-Komponisten in Hollywood. Der aus Frankfurt am Main stammende Komponist begann seine Musikkarriere bei der Rockband Buggles, die einen 80ger Jahre Hit hatten, und zwar „Video killed the Radio Star“. Zimmer wechselte 1989 nach Hollywood, nachdem Levinson´s Frau dem Regisseur eine CD des Komponisten hörte. Sie schlug Levinson, der gerade in der Post-Production für „Rain Man“ steckte, Hans Zimmer vor. Levinson stimmte zu, und Zimmer bekam für „Rain Man“ seine erste Oscar-Nominierung. Den Goldjungen konnte er schließlich 5 Jahre später für „The Lion King“ entgegen nehmen. Er war auch einer der ersten, die erfolgreich eine Mischung zwischen Synthesizer und Orchester wagten, und so (zb mit seinem Score zu „The Rock“) wegweisende Musik zu kerstellen. Besonders „Backdraft“ gilt als Meilenstein der Filmmusikgeschichte: Zimmers Entscheidung, den Film mit einem sogenannten „Wall-to-Wall Score“ zu vertonen, also den Großteil des Films mit Musik zu unterlegen, schuf den Prototyp vieler folgenden Action-Filmmusiken in Hollywood. Die Stilistik, die grob auf einem mächtigen Hauptthema, rhythmischen Action-Motiven und behutsameren Passagen für die beiden Hauptfiguren (dargestellt von Kurt Russell und William Baldwin) basiert, findet sich in zahlreichen späteren Filmmusiken wieder. Er gründete in den frühen 90gern seine Firma Media Ventures, die junge Komponisten wie John Powell, Harry Gregson-Williams oder auch Klaus Badelt förderten.
Zimmer gilt als musikalischer Experte für afrikanische Musik, immer wieder streut er in seine Partituren afrikanische Einflüsse. So komponierte er afrikanische Musik natürlich für „The Lion King“, sowie für „The Power of One“ oder auch Gladiator. So wunderte es kaum, das Ridley Scott den Komponisten 2000 bat, die Musik für seinen neuesten Film „Black Hawk Down“ zu komponieren. Der Film erzählt die tragische Geschichte des Völkermords in Somalia in den frühen 90ger Jahren. 1993 schickte Präsident Clinton eine US-Truppe in das Land, um für Frieden zu sorgen. Doch einer der Hubschrauber wurde abgeschossen, und die Piloten kämpften in dem vom Bürgerkrieg zerschundenen Land um ihr Überleben. Für „Black Hawk Down“ komponierte Zimmer einen sehr vielschichtigen Score, der eine Menge stilistischer Einflüsse miteinander verbindet. So hört man klassisches Action-Scoring mit Streichern, Percussions und Bläsern, aber man hört auch wieder ganz stark die afrikanischen Einflüße. Technoartige Beats und E-Gitarren stehen den Klagegesängen Baaba Maals und ethnischer Folklore gegenüber. Das ungewöhnliche Sounddesign ist durchaus aufwendig gestaltet. Im Media Ventures Studio haben Zimmer und seiner Mitstreiter mit Klangkollagen experimentiert und dazu eine ganze Reihe exotischer afrikanischer Instrumente eingesetzt. Highlight des Scores sind die Cues Synchtrotone und Leave no man behind, eine elegische Hymne auf die gefallenen Soldaten. „Black Hawk Down“ ist ein farbenfroher, ganz eigenwilliger Score zu einem Kriegsfilm, den man so nicht erwartet hatte.
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra