Re: Jazz in Fusion

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gypsy-tail-wind
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vorgartenja, eben. gerade, wenn man sich mal durch einen frühen-siebzieger-jahrgang hört, oder die entsprechenden aufnahmen dieser zeit von leuten, die schon länger unterwegs waren, und dann noch an die anderen unscharfen begriffe von spiritual jazz bis kosmigroov denkt, ist man doch echt verloren – oder hört genauer und genau an den fransen und unschärfen hin. à propos „kosmigroov“ – bei dieser recht vertrauenswürdigen liste stellte sich mir die frage, ob wir hier nicht genau das meinen?

Den Begriff „Kosmigroov“ hab ich nun gerade zum allerersten Mal gehört – aber ja, die Liste ist ganz okay, aber ein paar eklatante Mängel hat sie, falls wir im umfassenden Sinn sowas wie „70er-Jazz mit Groove-Orientierung und Offeneheit gegenüber anderen Stilen“ (um mal eine Art Definition zu wagen) meinen:

Julius Hemphill – Dogon A.D.
Art Ensemble of Chicago – Les Stances à Sophie (und ein paar weitere, Phase One etwa)
Archie Shepp müsste wohl auch rein (For Loosers, Kwanza, Coral Rock …)

Anderes freut mich da wieder, die Nennung von Cobhams „Shabazz“ etwa, das neben dem gestern erwähnten „Spectrum“ das andere seiner Siebziger-Alben ist, das ich mir irgendwann kaufen mochte. Auch, dass Charles Earland auftaucht ist cool (ich würde „Leaving This Planet“ von 1974 nennen, das genannte kenne ich nicht).

Und ich finde durchaus – ausgehend auch von RTF, die ja drin sind – dass man auch Shakti, Codona und sowas aufnehmen darft … und auf jeden Fall Gato Barbieri und Eddie Harris! Und was ist mit McCoy Tyner? Die letzten Blue Notes und die ersten Milestones gehören auch dazu. Und sowas wie „Blackstone Legacy“ von Woody Shaw wohl auch (dass der später zum reinen Post-Bopper wurde, ist ja unwesentlich, andere in der Liste sind ja auch andere Wege gegangen). Bley fehlt da ja überigens auch wieder, fällt mir auf, weil Du den Satz ja auch noch mitzitierst.

Und irgendwie gehört dann wohl auch einiges weiteres aus Europa dazu – Garbarek, Bengt Berger (okay, „Bitter Funeral Beer“ kam erst 1981) … und die Pyramids, oder Luther Thomas‘ grandioses „Funky Donkey“, Joe McPhees „Nation Time“ …

Aber am Ende sind wird dann quasi bei „das, was in den Siebzigern neue Impulse gab“ (as opposed to: Jazz aus den Siebzigern, denn es lief ja Älteres nebenher, wenngleich oft nur im Biotop: Sonny Stitt, Barry Harris, Hank Jones, Dexter Gordon etc.) – aber das finde ich wiederum auch eine viel spannendere Herangehensweise, weil sie offen ist und Bezüge erlaubt, die in alle Richtungen über den Jazz hinaus gehen können, nicht nur in Richtung „Rock“ oder „Indien“ oder „Brasilien“ oder sowas.

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