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Dennis BlandfordWas es wirklich braucht sind Leute die konkret zu Its hard Stellung nehmen wollen und können.
Okay, von mir aus:
Nachdem ich mir zwischen 1979 und 1981 den gesamten Who-Back-Katalog angeeignet hatte, war „Its hard“ für mich erst das zweite „aktuelle“ Who-Album nach „Face Dances“. Während im Frühjahr 1981 für die letztgenannte Platte eifrig Werbung sowohl im Vorfeld als auch durch die damalige Rockpalast-Übertragung gemacht wurde (was in England sogar zur zweitbesten Alben-Chartposition geführt hat, die Spitze wurde wegen läppischer neun Platten verfehlt, die Adam and the Ants mehr umgesetzt hatten) traf mich „Its hard“ an irgendeinem nicht mehr näher bekannten Spätsommertag des Jahres 1982, plötzlich und völlig unerwartet in einem Bayreuther Plattenladen.
Nachdem zwischen „Who Are You“ und „Face Dances“ fast drei Jahre gelegen haben, rechnete ich nicht damit, schon 1982 eine neue LP von The Who in den Händen halten zu dürfen, und so kaufte ich die Scheibe, schon ganz der Who-Fan („deaf, dumb and blind“), natürlich ungehört. Merkwürdig fand ich am Cover, das weder Kenney Jones noch Roger Daltrey eine Erwähnung finden.
Immerhin machte der Titel „Its hard“ Hoffnung auf eine etwas härtere Gangart, aber schon der erste Track „Athena“ deutete an, das „Live at Leeds“ auch 1982 keinen Studionachfolger finden würde. Ein typisch flotter Townshend/Who-Song mit den üblichen Tempowechseln, aber leider ein Stück weit zu schlecht produziert. Dennoch überaschenderweise radiotauglich, zumindest bei uns im Süden lief der Titel ab Herbst 1982 immer wieder mal über den Äther. Viel besser schmeckten mir auf der ersten Albumseite die Entwistle-Perlen „Its your turn“ und „Dangerous“, die beide beweisen, das Roger nicht nur Townshend-Songs erstklassig interpretieren kann.
Das Gegenteil einer gelungenen Darstellung ist bei „Cooks County“ passiert, hier kommt der Rolex-Träger Roger, der damals auch für irgendeine Kreditkartenfirma TV-Werbung gemacht hat, nicht glaubwürdig rüber, wenn es darum geht, sich über „hungry people“ die Seele auszuweinen. Auch das Titelstück „Its hard“ hat mich enttäuscht, viel heisse Luft und leider fast nichts dahinter.
„Eminence Front“ hatte dagegen zumindest damals etwas magisches an sich, es klang auf angenehme Art so ganz anders, und gefiel auch vielen Freunden, die sonst nichts mit The Who am Hut hatten. Einer aus dieser Clique war John, ein damals 20jähriger amerikanischer Soldat, und ihm gefiel zu meiner Verwunderung sogar „I`ve known no war“ wahnsinnig gut. Allerdings relativiert sich diese Begeisterung, wenn man weiss, das John sonst auf Loverboy und anderem 80s Schrott stand. Bei „One life`s enough“ bestand die Gefahr, das es genauso peinlich wird wie bei „Cooks County“, aber dieser von Daltrey interpretierte autobiographische Townshend Song funktioniert auf angenehme Weise, genauso wie „Why did I fall for that“, der jedoch größtenteils von Pete selbst vorgetragen wird.
„One at a time“ ist passabel, hätte aber besser auf das ziemlich blutleere Entwistle Solo Album „Too late the hero“ gepasst und letzteres aufgewertet. Ganz nett die Ballade „A Man is a Man“, bevor mit „Cry if you want“ zumindest angedeutet wurde, das es auch „hard“ gehen könnte, wenn man nur gewollt hätte.
Insgesamt ein zwiespältiges Album, das sich vom Vorgänger aber insoweit unterscheidet, als das es keinen wirklichen Tiefflieger aufzuweisen hat. Andererseits sind die Songs des Albums bis auf „Eminence Front“ heute ausserhalb der Who-Fangemeinde weitgehend vergessen.
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