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Daniel_BelsazarDas hat schon etwas – vielleicht sogar leicht anrührend – Komisches, wenn ein langjährig bekennend anglophiler Popmusik-Publizist sich gedrängt fühlt, zum Gralshüter der deutschen Hochsprache aufzusteigen, finde ich. Und dann handelt es sich ausgerechnet noch um jemand, dessen Schreibstil bisweilen an den gebellten Kasernenhofton preußischer Juncker erinnert, wie man ihn heute nur mehr als Zerrbild aus Filmen kennt, und vielleicht noch aus Kommentaranleitungen der Bild-Zeitung („Kurze Sätze! Knapp. Verstehen die Leute besser!“). Ach Entschuldigung, „pointiert“ heißt das ja bei den feineren, nicht ganz so bildungsfernen Blättern. Zum sprachlichen Lordsiegelbewahrer des deutschen hochliterarischen Feuilletons wird das jedenfalls nicht mehr reichen, I presume. Und warum denn auch? Wir kochen doch alle nur mit Wasser (3 Euro? – Ja, 3 Euro), und es geht nur um ein klein bisschen Unterhaltung(smusik). Does anybody remember laughter?
kramerWow, selten so viel Unsinn in einem einzigen Beitrag gelesen, der natürlich auch gleich von den richtigen Leuten mit Beifall bedacht wird. Unterhaltung(smusik)? Wie armselig!
kramerIch bin nur immer wieder entsetzt, wenn hier Besänftigungsversuche o.ä. mit den Worten „ey, es geht hier doch nur um Musik“ engeleitet werden. Fuckin‘ losers.
Daniel_Belsazars vorletzter Satz hat doch nichts besänftigendes an sich. Im Gegenteil, der ironisch-tröstende „Klang“ setzt auf die vorangegangene Kritik an WD noch einen drauf. Insofern fände ich eine Auseinandersetzung mit der an WD geäußerten Kritik interessanter und wichtiger als die „Aufregung“ über den (angeblich von DB konstatierten) geringen Stellenwert von Musik.
kramerIst das jetzt Dein Ernst? Nur weil Popmusik demokratisch sein soll (ich glaube nicht daran) und sich angeblich „an jeden wendet“ (daran glaube ich ebenfalls nicht) heisst das doch noch lange nicht, dass sie so trivial und unwichtig ist, dass sich Diskussionen und Auseinandersetzungen nicht lohnen und dass sie einigen Leuten nicht viel mehr bedeutet als nur Unterhaltung. Ich jedenfalls höre keine Musik zur Unterhaltung. Musik ist im Idealfall Kunst und Kunst ist nicht nur Unterhaltung im Stau oder beim Einkaufen.
Dazu passt wunderbar das berühmte Zitat des verstorbenen Managers des FC Liverpool, Bill Shankly, der in Bezug auf Fußball einmal sagte:
„Some people believe football is a matter of life and death. I’m very disappointed with that attitude. I can assure you it is much, much more important than that.“
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