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Wahrscheinlich ist die Frage, ob Adrian Orange die „Töne nicht halten“ oder nicht, ob er also überhaupt singen kann oder nicht, gar nicht so entscheidend. Wichtig ist wohl, dass es absolut passt, wie er hier seine Stimme einsetzt. Ich denke, er kann „besser“ singen, als es auf dieser Platte scheint. Kenne aber nur diese. Im letzten Track Keep Your Money hält er ja die Tonhöhen recht gut, da klingt es beinahe wie Nick Drake.
Das Umkippen der Stimme, das Unsichere in der Intonation erinnert mich an Oldham. Auch der kann ja anders, wenn er will.
Die Musik ist durchweg faszinierend und abwechslungsreich. Schmutzig genug gespielt und produziert, dass man gern zuhört. Das scheint mir bei dieser bläserorientierten Musik wichtig. Manchmal sind diese eher Hintergrund, flankiert von dann mehr im Vordergrund stehenden Rhythmen, die zwischen LoFi-Geklapper, voodoomäßigem Geflecht und einfacher Begleitung angesiedelt sind, andernorts sind sie stark im Vordergrund mit feinen Soli und Riffs. 7 der 17 Bandmembers werden Percussion-Funktionen zugeschrieben.
Die Musik ist recht abwechslungsreich schwankt zwischen unglaublich warmen Track wie Fire Dream und jazzigeren, voodoo-, latino- oder reggae-(gar dub-)angehauchten Titeln. Das ist aber keine Ziel- oder Stillosigkeit, sondern ergibt ein ziemlich homogenes Ganzes.
Das Faszinierende über die ganze LP hinweg sind und bleiben für mich die Bläser, deren Sound und Rhythmen. Insgesamt keine Platte, der ich mehr als **** geben würde, die ich mir aber öfter anhören werde, als manch andere Viersterner, dafür ist sie einfach zu spannend und frisch.
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