Re: Alexander Zemlinsky (1871 – 1942)

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katharsis

Registriert seit: 05.11.2005

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Das ist leider wahr. Aber genau deswegen krankt meines Erachtens auch der Klassik-Markt. Sämtliche Neuveröffentlichungen basieren doch immer wieder auf den selben Schlachtrössern. Neuentdeckungen in diesem Segment werden wie alle anderen auch anhand der bekanntesten Werke klassifiziert und segmentiert.

Ich bin der Meinung, dass gerade junge Dirigenten, moderne Konzerthäuser und die entsprechenden Veranstalter, Intendanten etc. mehr Mut beweisen sollten, um dem Klassikbetrieb wieder neuen Antrieb zu verleihen.
Meine Auffassung ist, dass Konzerte mit selten gespielten Werken nicht weniger besucht werden würden, sondern das liegt einfach daran, dass die Hörer nicht damit konfrontiert werden.
Musikalisch sind Komponisten wie Zemlinsky, Rott, Draeseke oder Max Bruch garantiert keine schlechteren Musiker, wie Brahms, Beethoven oder Schubert, um mal ein wildes Durcheinander zu nennen. Nur wenn ich damit nicht in Berührung komme, werde ich mich damit auch nicht beschäftigen.

Ein gutes Beispiel ist da das Label cpo. Kein anderes Label verkauft so viele vergessene/unbekannte Komponisten und deren Werke! Und das schon ziemlich lange, was zeigt, dass ein Markt vorhanden ist, der bearbeitet werden kann.
Aber da kann man jetzt viel lamentieren.
Um beim Thema zu bleiben: Wenn Zemlinsky mit seiner Musik nicht interessant für ein breiteres Klassikpublikum wäre, dann würden seine beiden orchestralen Hauptwerke kaum in der EMI Nipper-Collection mit anderen bekannten Werken veröffentlicht werden.

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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III