Bender RodriguezNun, ich besitze die Alben zwei bis sechs, d.h.: „Twitch“, „The Land Of Rape and Honey“, „The Mind is a terrible thing to taste“, „Psalm 69“ (die Beste) und „Filth Pig“. Die allererste kann man ruhig vergessen, da darauf nichts weiter als unorigineller 08/15-Electropop der seichten Sorte veröffentlicht wurde (soll man gar nicht glauben, gelle?). „Twitch“ haut zu 100% in die E.B.M.-Kerbe, d.h. noch rein elektronisch ausgeprägt. Mit „The Land…“ und „The Mind…“ wagte man sich zuerst zögerlich, dann mit Elan in das „Industrial Metal“-Genre vor, bzw. in das, was in Amerika nur „Industrial“ genannt wird. „Psalm 69“ ist das Opus Magnus des amerikanisch geprägten Industrials. Und „Filth Pig“ ist ein vollkommen düsterer, zäher und apokalyptischer Moloch, den man noch immer gerne „Industrial“ nennt. Danach (nach 1996) ist die Band für mich zur Bedeutungslosigkeit verkommen. Daher kann ich nicht mehr viel zu folgenden VÖ’s sagen, da mir Ministry aus diversen Gründen unwichtig wurde. Die aufsehenerregende Bissigkeit und die Zeit der kreativsten musikalischen Innovationen hatte A. Jourgensen zumindest hinter sich – für mein Empfinden jedenfalls…
So wie du es beschreibst, könnte es für mich durchaus interessant sein, mich ausgehend von „Filth Pig“ mal rückwärts durch die Diskographie zu hören. Deinen Vorwurf der Bedeutungslosigkeit kann ich bezüglich „The Last Sucker“ zumindest so weit unterschreiben, als dass dieses Album nicht mehr bietet, als mehr oder weniger gepflegten Schredder-Stoff. Nicht schlecht, für die Spieldauer des Albums sogar durchaus unterhaltsam, jedoch nichts, was diverse andere Kapellen nicht auch hinbekämen. Abgesehen davon, wirkt Jourgensens Drang, sich über so gut wie die gesamte Albumlänge an der Bush-Administration abzuarbeiten, trotz einiger amüsanter Sample-Spielereien, zumindest auf mich ermüdend.
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