Re: TZ – Coverversionen II – Malibu

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amadeus

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1. The Whole Point of No Return – Robert Wyatt
Hier schließe ich mich meinen Vorrednern an: ein gutes Instrumental, aber Robert Wyatt’s Stimme fehlt. Hätte ich kaum als ein Cover erkannt.

2. Top of the World – Shonen Knife
Frischer und lebhafter als das zwar schöne, aber für mich nicht mehr interessante Original. Die Sängerin sagt mir nicht so zu. Girlie Pop, wie er mir nicht so liegt.

3. Ca Plane Por Moi – Sonic Youth
Dem Original konnte man sich kaum entziehen, wenn Stimmung angesagt war. Auch diese Coverversion erzeugt Lärm, ist dabei holpriger und quietscht mehr. Freiwillig höre ich mir so etwas normalerweise nicht an.

4. Pastime Paradise – Ray Barretto
Gefällt mir gut. Rhythmisch, jazzig, gut tanzbar. Erinnert etwas an den späten Santana Pop-Jazz Stil. (Widerspruch käme an dieser Stelle nicht unerwartet.) Ich habe mich bisher noch nicht an anderen Versionen dieses Songs todgehört (weil: ich höre spätestens nach dem ersten Koma auf), was mir die Sache wohl etwas erleichtert.

5. Inner City Blues (Poem: The Siege of New Orleans) – Gil Scott Heron
Eine etwas schräge, aber originelle Version. Die Jazz Improvisationen mag ich zur Zeit recht gerne. Früher hätte ich die ausgelassen. Ich kannte das Original nicht und bin von daher unvorbelastet. Als Sänger kommt Gil Scott bei mir gut weg. Ansprechend! Gleiches gilt für das Original.

6. Que Sera, Sera (Whatever Will Be, Will Be) – Sly and the Family Stone
Doris Day ist süß und charmant, aber den Soul/Gospel des Covers ziehe ich dennoch vor. Gefällt mir durchaus, aber von Sly bevorzuge ich andere Songs, z.B. „Thank you“ . Ist nicht ganz leicht, mit so einem bekannten Ohrwurm neue Akzente zu setzen.

7. Anarchy in the U.K. – Snowboy
Welch ein Gegensatz! Punk Fan war ich nie, also kann Samba bei mir relativ leicht punkten.
Toller Rhythmus, bei dem ich mitwippe. Let´s dance.

8. Die Frau aus Castrop Rauxel – Eva Kurowski
Ein Hinhörer. Guter Text, sehr interessante Stimme, mit Nachdruck und Ausdruck. Ein Beleg, dass die deutsche Sprache auch zu Jazz passen kann. Stark!

9. Eve of Destruction – The 39 Clocks
Das Original lebt von dem Feuer des Sängers, von dem bei der Coverversion nur noch ein leichtes Glimmen übrig bleibt. Erinnert zwar ein wenig an Lou Reed, aber das kann diese Version nicht mehr retten.

10. Real Cool Time – The Feelies
Dazu fällt mir nicht viel ein. Die Stooges haben mich nie interessiert und so ist es auch bei diesem Cover. Ist nicht schlecht und ich kann es mir anhören, aber ich verspüre zur Zeit keine Motivation, mich näher damit zu befassen.

11. Happiness Is a Warm Gun – The Breeders
Einen nicht ganz so bekannten Beatles Song zu covern ist sicher eine bessere Idee als auf ganz großes Hit Material zurückzugreifen. Intensiver, dynamischer als das Original, ohne mich besonders anzusprechen. Beim Original experimentieren die Beatles ja ebenfalls kräftig, ohne mich voll zu überzeugen. Ganz Okay.

12. A Day in the Life – The Fall
Das Original ist großartig und einer der besten Beatles Songs. Da bin ich festgelegt und das Cover schon fast verloren, noch bevor ich es gehört habe. Ich habe es mir natürlich trotzdem angehört und kann weder Mehrwert noch Bereicherung erkennen und auch keine wirkliche Eigenständigkeit. Schlecht ist diese Version deswegen nicht, aber ich verbleibe beim Original.

13. Can’t Help Falling in Love – Howe Gelb
Absolut cool, wie Howe Gelb hier singt. Der höhere Sinn der Elvis Version (Weichspülen der Damen) kommt zwar nicht mehr zur Geltung, aber ganz tolle Version.

14. Crazy – Soulside
Muss man „crazy“ sein, damit einem solch eine abgefahrene, wirre Fahrt ins Chaos gefällt? Irgendwie schon. Dazu bin ich wohl zu normal um mich darauf einzulassen. Geht nicht!

15. Coucouroucoucou Paloma – Caetano Veloso
Und schon wieder erinnerst du mich an deine Mexiko CD. Die Stimme beeindruckt und vereinnahmt mich. Sehr gefühlvoll vorgetragene und angenehme Version.

16. Days – Elvis Costello
Ich stimme dir zu. Die Costello Version hat deutlich mehr Pathos als das Kinks Original.
Mir gefallen hier beide Versionen etwa gleich gut.

17. Helpless – Nick Cave and the Bad Seeds
Schon wieder ein Cover eines Neil Young Songs, auf das ich besonders gespannt war. Nick Cave setzt mit seiner beeindruckenden Stimme genau die Akzente, die man von ihm erwartet. Düstere Abgesangstimmung, schaurig und schön. Gefällt mir in etwa so gut wie das ebenfalls tolle Original. Das soll aus dem Munde eines Neil Young Fans etwas heißen!

18. Mockin‘ Bird – Tindersticks
Tindersticks nach Nick Cave! Sind wir nun auf einer Beerdigung? Egal, ist ganz großartig gemacht und lässt Tom Waits (fast) vergessen, wobei mir das Original ebenfalls gefällt.

19. Happy Birthday – The Universal Congress Of
Ein lustiger Abschluss, den ich nicht erwartet hätte. Etwas wirre Improvisationen.

Jazz, Indie-Pop, Punk und die vielen lateinamerikanischen Elemente machen deine CD für mich nicht so leicht zugänglich. Nach dem zweiten Hinhören haben mir aber gerade die Salsa/Samba Rhythmen besser gefallen als die Originale. Es sind ein paar tolle und sehr interessante Versionen dabei, vor allem im zweiten Teil deiner CD. Howe Gelb, Nick Cave, Tindersticks und Eva Kurowski setzen für mich die Highlights. Mit der ein oder anderen Version kann ich mich nicht anfreunden, aber auch solch eine Erkenntnis kann den Horizont erweitern. Deine Covergestaltung ist absolut vorbildlich und ganz großartig. Bei diesem TZ wurden wir bisher damit ja nicht gerade verwöhnt. Man merkt schon, dass du dir Zeit gelassen hast und mit Eifer bei der Sache bist. Vielen Dank für deine Teilnahme und die neuen Erkenntnisse.

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