Re: Europäischer Jazz

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gypsy-tail-wind
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Was hält man denn hier so von der Dame aus Leipzig, die in den 50ern nach New York ging und während weniger Jahre ein paar Aufnahmen machte, bevor sie verstummte?

Hier läuft grad zum wiederholten Mal die „Cool Dogs and 2 Oranges“, die vor kurzem auf L+R wieder auf CD aufgelegt worden ist. Irgendwie gefällt mir die Musik, aber sie lässt mich auch draussen. Sowas wie extrem unterkühlter Bop, Rhythmusgruppe funktioniert nur als Krücke (allerdings darf der Drummer ein wenig mehr tun als bei Tristano üblich), darüber die Solisten Emil Mangelsdorff am Alt und Joki Freund am Tenor und eben Hipp am Piano, die auch alles zusammenhält.

Ihr Schicksal schien ja aufs härteste mit Leonard Feather verknüpft gewesen zu sein… nach dem Bruch folgte rasch ihr Absinken in die Vergessenheit.
Die Blue Note Trio-Sessions haben’s in den letzten Jahren trotz dem Reissue-Boom nie hierzulande auf CD geschafft, ein Bekannter hat sie mal mit mir geteilt – sie sind wohl das schönste, was es von ihr gibt.
Das bekannteste dagegen ist bestimmt das seltsame Album mit Zoot Sims, das sowohl in den 90ern als Connoisseur CD als auch später in der RVG Edition bei Blue Note neu aufgelegt wurde.

Seltsam, weil Sims zwar immer konnte, Hipp sich gut schlägt, aber Jerry Hurwitz aka Lloyd die Sache mal wieder beinahe versaut… Ahmad Abdul-Malik und Ed Thigpen sind zudem auch nicht grad das offensichtlichste Bass/Drum-Gespann.

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