Re: Europäischer Jazz

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gypsy-tail-wind
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Höre grad zum ersten Mal diese Philips-LP von George Gruntz, die ich heute erworben habe. Gruntz ist wohl der umtriebigste Schweizer Jazzer überhaupt, in allen denkbaren Settings zu hören, von Solo (eine der Act Piano Works CDs) über Combos (z.B. auf dem oben erwähnten Klassiker „Mental Cruelty“) bis hin zur Big Band (die von ihm mitgegründete und seit langem geleitete Concert Jazz Band, aber auch diverse Kollaborationen mit den WDR und NDR Big Bands und Gästen… davon hat TCB 2007 unter dem Titel „Radio Days“ ein 10CD Box-Set veröffentlicht, das nicht mal auf Gruntz‘ oder der TCB Website zu finden ist).

Auf „Jazz Goes Baroque“ spielt ein auserlesenes Quintett – Klaus Doldinger (cl,ss), Emil Mangelsdorff (fl), Gruntz (cembalo), Peter Trunk (b), Klaus Weiss (d) -Stücke von Telemann, Byrd, Couperin, Lully, Händel, Pachelbel, Dowland, Rameau, Frescobaldi und Corelli. Das mag alles ein wenig seltsam klingen, aber Trunk erdet die Musik wunderbar mit seinem tollen Kontrabass-Sound. Auch Doldinger soliert ganz hübsch. Das ganze swingt auf eine sehr eigene Art… und nein, es ist weder so trivial wie Play Bach noch so krass Sixties wie switched-on Bach… die Musik macht mir grossen Spass! (Kann mir allerdings schon vorstellen, dass jemand, der sich mit Barock-Musik auskennt anders drauf reagiert, mais moi, je m’en fous! :-) )

Übrigens, hier findet sich eine Gruntz-Disko bis ca. 2002:
http://www.georgegruntz.com/fileadmin/pdfs/GG_Discography.pdf

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