Re: Jens Lekman – Night Falls Over Kortedala

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observer

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In Schweden ist „Night falls over Kortedala“ in die Album-Charts von 0 auf 1 eingestiegen und auch mich hat es gleich beim ersten Hören begeistert. Der auffallendste Unterschied zu seinen vorherigen Platten ist die Produktion, die nicht mehr wie auf seinen früheren Platten nach Home-Recording klingt. „Night falls..“ wirkt dadurch geschlossener, ohne dass der typische Lekman-Sound verloren geht. Die Mischung aus selbst eingespielten Parts und Samples wirkt wie immer so organisch und eigen, dass es eine einzige Freude ist. Aber das würde alles noch nicht funktionieren, wenn Lekman nicht so tolle Songs schreiben würde. Er hat die Gabe, Situationen und Erlebnisse so humorvoll und mit Blick auf scheinbar nebensächliche Details zu beschreiben, dass seine Songs wie Tagebuch-Einträge wirken. „Die seltsamen Erlebnisse des Jens Lekman“ findet für mich einen Höhepunkt in dem Song „A postcard to Nina“, in dem er davon berichtet, wie er bei den Eltern einer lesbischen Freundin in Berlin den angeblichen „Boyfriend“ spielen muß. Die beschriebene Situation mit all seinen Stolperfallen ist so amüsant erzählt, dass ich mich jedesmal darüber amüsieren kann. („I keep a steady look at your left eyebrow / If it`s raised it means yes / If it`s not it means take a guess / Hey you stop kicking my legs / I`m doing my best can you pass the figs“). Einer der besten Songs des Jahres (siehe auch hier).
Wunderbare, herzerwärmende Popmusik. ****1/2

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Wake up! It`s t-shirt weather.