Re: Der Dialekt-Thread

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cleetus

Registriert seit: 29.06.2006

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Da wir in vergangenen Tagen hauptsächlich die wesentlich ärmeren Tiroler beim Salzhandel geknechtet haben, nehme ich an, dass es quasi nur adelige Grundherren gab*. Das mit dem Siedler weiß ich nicht bzw hab ich noch nie gehört. Neben dem Landmaschinen Eder ist der Ort vor allem durch das jährliche Treffen des CSU-Fundamentalisten-Clubs „Katholischer Männerverein Tuntenhausen“ bekannt. In einer Wirtschaft, in der es sonst so schön heißt „Enten schmausen in Tuntenhausen“ verwandeln sich dann alle miteinander in Norbert Geiße, trinken leichtes Weißbier und klopfen sich auf die Schulter. Im heimischen Dialekt heißt der Ort Dåånhau(s)n.

*Ein Indiz hierfür ist auch die Tatsache, dass die Bayern, bevor sie sich entschlossen wegen dem Tourismus grantige, unverständliche Neanderthaler zu werden und uniformiert in Miesbacher Tracht aufzutreten, ausschließlich versucht haben, die feinen Herrschaften aus München zu imitieren. So existiert bis ca 1880-90 keine Hirschlederne als identitätsstiftendes Kleidungsstück (das wurde erst 1883 von fünf besoffenen Bayrischzellern so festgelegt**), bis dahin versuchte man in möglichst buntem Frack, mit vielen Silberknöpferln recht adelig daherzukommen.

**vermutlich, weil der Luitpold – damals zwar noch kein Prinzregent aber eben auch sehr adelig – andauernd im Leitzachtal auf der Jagd war und das eben nur in kurzer Lederhose. Des kam an beim einfachen Bauern und man musste sich plötzlich keine lila Fummel mehr anziehen, sondern lediglich eine Lodenjoppen zur Arbeitskleidung dazukaufen und schon lag man voll auf dem Trend.

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