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otisEin interessantes und wichtiges Beispiel für diese Grenzübertretung ist in meinen Augen dagegen Otis‘ Dock of The Bay. Er benutzt hier eine recht weiße Melodieführung, die von den typisch schwarzen, kurzen melodischen Floskeln (welche natürlich dennoch einen großen Spannungsbogen ergeben können, siehe Gaye) recht weit entfernt ist. Ihm war sehr bewusst, dass er damit den weißen Markt erobern und einen Popsong schreiben wollte.
Natürlich ist Dock… für mich noch Soul, aber ich würde Otis‘ Aufnahme dennoch schon in einer Grauzone ansiedeln.
was sind denn „typisch schwarze, kurze melodische floskeln“ ?
auf diese (im übrigen fast schon rassistische) aussage hätte herr redding dir in den 60ern wohl eher nonverbal geantwortet. ich glaube nicht, dass er es akzeptiert hätte, dass sich ein weisser hinstellt und auf diese weise beurteilt, was soul ist und was nicht.
soul ist sehr gefühlsbetonte musik und das ist es, worum es hauptsächlich geht. bei soul geht es um lieben und hassen, weinen und lachen.
nicht um irgendwelche schrägen thesen über „typisch weisse und typisch schwarze melodiebögen“.
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