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Klar geht das etwas weit, wenn ich ich es so apodiktisch („für mich“ habe ich mehrfach geschrieben) ausdrücke, es sollte aber eine Grenzlinie ansprechen. (Mit Let It Be und Hey Jude sind halt auch Songs genannt, die ich ganz besonders mag ;-( Und beide Versionen finde ich furchtbar, als „schwarze“ noch deutlich schlimmer als die weißen Originale.)
Es gibt nach meiner Kenntnis nicht allzu viele Songs von Schwarzen, die sich einer typisch weißen Melodieführung bedienen. What’s Going On z.B. gehört definitiv nicht dazu.
Ein interessantes und wichtiges Beispiel für diese Grenzübertretung ist in meinen Augen dagegen Otis‘ Dock of The Bay. Er benutzt hier eine recht weiße Melodieführung, die von den typisch schwarzen, kurzen melodischen Floskeln (welche natürlich dennoch einen großen Spannungsbogen ergeben können, siehe Gaye) recht weit entfernt ist. Ihm war sehr bewusst, dass er damit den weißen Markt erobern und einen Popsong schreiben wollte.
Natürlich ist Dock… für mich noch Soul, aber ich würde Otis‘ Aufnahme dennoch schon in einer Grauzone ansiedeln.
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