Re: Wer oder was definiert Soul?

#5736697  | PERMALINK

allwhite

Registriert seit: 03.08.2007

Beiträge: 1,035

otisIch ziehe eine Grenze für mich auch beim Song.
Die typisch weiße Melodik von Windmills oder Hey Jude (das war nur ein Beispiel) steht konträr zu dem, was für mich Soul ausmacht. Weiße Melodieführung zielt auf Interessantheit der Melodie, weniger auf Artikluation und Modulation. Im Soul, wie ich ihn höre und liebe, ist es genau andersrum (was natürlich keine Freibrief für Stimmakrobatik und Geknödel ist).

das mit der „weissen“ melodieführung halte ich in diesem zusammenhang für für unsinn, obwohl es das in anderen stilen teilweise durchaus gab. dann aber eher in form von „weichspülung“. das hat ja auch den erfolg von elvis zu einem nicht unerheblichen teil ausgemacht, dass er klang wie ein schwarzer, aber weiss war.
wie erklärst du es dir denn dann, dass nicht nur pickett (hey jude) oder redding (satisfaction) songs weisser künstler gevocert haben ?
man könnte natürlich den finanziellen aspekt einbeziehen, klar.
ich erkläre es mir aber eher so, dass die stücke an sich schon sehr soul-orientiert sind und deshalb für diese (soul-)künstler interessant waren.
keith richards schreibt ja z.b. in seinem buch, dass die redding-version von „satisfaction“ so klingt, wie die stones sie eigentlich haben wollten.

--