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So, ein kleiner Bericht, das geht auch hier: Pungent Stench waren großartig. Die anwesenden Zuschauer bestanden zu großen Teilen aus jüngeren Metallern, die Pungent Stench nicht viel Bedeutung zumessen. Dennoch dürfte kaum einem im Publikum verborgen geblieben sein, wie schmissig diese Band grooven kann. Damit stellten sie an dem Tag mit Sicherheit den angenehmsten und hörenswertesten Sound auf dem ganzen Festival, für mich klar das Highlight. Sie waren allerdings nicht der Headliner, sondern lediglich für die Outdoor-Bühne von 20:30 bis 22 Uhr am Werk. Danach gab es die Durchsage, dass alle unter 18 leider das Gelände verlassen müssen, da nun Belphegor auftreten (siehe oben). Die Band brachte ihr Death/Black Material inbrünstig, technisch ganz gut und insgesamt überzeugend vor, aber für mich komplett uninteressant. Keine Hooklines, an die ich mich in irgendeiner Form erinnern würde.
Lustigerweise erkannte man die anwesenden Vertreter der Aufpasserfraktion, örtlichen Presse und womöglich Polizei auf Anhieb. Neben den üblichen Oberlippenbärten hatte man sich zwar die möglichst dunkel gestreiftesten Polo-Hemden des verfügbaren Kleiderschranks ausgesucht, fiel aber auf wie eine Horde bunter Hunde. Meine Güte, welch Lächerlichkeit. Das Ganze verlief völlig unspektakulär.
Ganz am Ende folgte noch eine halbe Ewigkeit an Umbaupause, bis eine Band namens „The Ocean“ endlich zu Werke ging. Ihre eigens mitgebrachte Technik (Licht, Laptop, jede Menge Instrumente…) wurde vor einer gespannt wartenden Menge aufgebaut. Ich hatte noch nie von denen gehört. Gerüchteweise sollte etwas interessantes folgen, jedoch war ich nach ein paar Songs schon wieder enttäuscht zum Bierstand abgewandert. Unangenehm an Screamo erinnernde Mischung aus irgendwas mit Growl/Kreisch-Vocals und mathematisch vertrackten Songaufbauten, die jegliche Eingängigkeit vermissen ließen. Während der ersten Songs wurde auch noch ständig von der Bühne Richtung Mischpult gedeutet und gestikuliert, da wurde mal ein Licht hier und ein Monitor dort als falsch eingestellt entlarvt. Viel Technik, wenig Begeisterung.
Dafür hab ich jetzt wieder einige typische Pungent Stench Texte im Kopf, da sie ein kleines Hit-Feuerwerk abgebrannt hatten. Zum Beispiel aus „Klyster Boogie“ – „…the sound of her farts is my sweet melody“.