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DR.NihilUnd eigentlich könntet ihr mir mal, wenn ihr gerade Zeit habt, kurz zu allen Alben nach „King of the Kill“ etwas sagen. Waters ist/war(?) so ein fantastischer Gitarrist, dass ich die Band eigentlich nicht ganz aus dem Auge verlieren will.
Kein Problem:
Refresh The Demon (1996)
Schlägt in die selbe Kerbe wie „King Of The Kill“. Sprich: die Power Metal-Schlagseite ist – sehr zu meiner Freude – enorm. Gutes Album, das mit dem Titelsong und „City Of Ice“ zwei echte Killer enthält. Die übrigen Songs gehen ebenfalls sehr in Ordnung. Die Produktion ist jedoch gewöhnungsbedürftig und recht steril. Die Drums sind übel getriggert und gehen in den massiven Riffwänden das ein oder andere Mal regelrecht unter. Im Vergleich zu „King Of The Kill“ fällt das Album zwar ein wenig ab, aber wenn die ersteres gefällt, machst du mit „Refresh The Demon“ nichts verkehrt.
Remains (1997)
Dieses Album ist aufgrund des Einsatzes eines Drumcomputers und der Verwendung diverser Samples umstritten. Ich habe die Scheibe einige Male angetestet und fand sie durchaus interessant. Warum ich sie mir nicht gekauft habe, weiß ich nicht mehr. Deswegen zu Orientierung mal Buffos Rezi aus dem RH:
Review aus Rock Hard Ausgabe 123
„Befindet sich Jeff Waters auf dem Industrialtrip? Steht der begnadete Metal-Gitarrist, Songwriter und Sänger von ANNIHILATOR neuerdings unter dem Einfluß von Bands wie White Zombie, Ministry, Marilyn Manson und den Krupps? Einige Tracks auf dem nunmehr sechsten Studioalbum des sympathischen Flitzefingers aus Vancouver/Kanada lassen eigentlich keinen anderen Schluß zu. So greift Waters bei bestenfalls mittelmäßigen Songs wie ‚Sexecution‘, ‚No Love‘, ‚Murder‘ oder dem abgepfiffenen Instrumental ‚Bastiage‘ auf Drumloops, Samples und allerlei andere Effekte zurück, mit denen sich der gute Mann besonders bei Traditionalisten unbeliebt machen dürfte. Gottlob verleugnen ANNIHILATOR auf „Remains“ trotz aller Experimente aber nicht ihre Wurzeln, die nun mal im eher klassisch geprägten Heavy Metal bei Combos wie Priest, Maiden, Metallica, Slayer und AC/DC liegen. Das unterstreichen durchaus überzeugende Kompositionen wie das ein wenig an ‚Alice In Hell‘ erinnernde ‚Tricks And Traps‘, die beiden flotten Tracks ‚Human Remains‘ und ‚I Want‘ oder das balladeske, abwechslungsreiche ‚Wind‘. Deshalb ist mir „Remains“ mit Hängen und Würgen auch noch siebeneinhalb Punkte wert. Trotzdem: Jeff, bleib‘ in Zukunft bitte, bitte bei deinen Leisten!
BUFFO SCHNäDELBACH
Note 7,5″
Criteria For A Black Widow (2000)
Die groß angekündigte jedoch letztendlich in die Hose gegangene Reunion mit Randy Rampage. Ein cooles Album, auf dem sich die Band wieder ihrer Thrash-Wurzeln besinnt. Die Songs überzeugen, die ganz großen Hits fehlen meiner Meinung nach jedoch.
Carnival Diablos (2001)
Der Einstand von Joe Comeau und ein echter Killer. Auf dem Album findet sich vom fetten Riff-Rocker bis hin zum brutalen Thrasher alles, wofür man Annihilator schätzt. Die Scheibe ist astrein und glasklar produziert. Ausfälle gibt es meiner Meinung nach keine. Zusammen mit „King Of The Kill“ mein Favorit.
Waking The Fury (2002)
Auch diese Scheibe ist nicht zu verachten. Stilistisch läßt Waters hier wieder überwiegend den Thrasher raushängen. An den Songs gibt es nichts zu mäkeln. Knackpunkt ist hier die Produktion, die durch einen übermäßig verzerrten, matschigen und gleichzeitig dünnen Gitarrensound auffällt. Für mich ist dieser Sound kein Manko, andere stören sich jedoch an ihm.
All For You (2004)
Der erstklassige Comeau ist raus und der austauschbare Padden drin. Schade, die Songs, die ich von dem Album kenne, leiden unter seinem durchschnittlichen Gesang. Zur weiteren Orientierung das entsprechende Review aus dem RH, in dem der Sänger jedoch besser bewertet wird als von mir.
Review aus Rock Hard Ausgabe 205
„Neues Label, neues Glück. Und im Falle von ANNIHILATOR auch mal wieder ein neues Line-up. Wichtigste Änderung ist dabei der neue Sänger Dave Padden, der seine Aufgabe eigentlich ganz gut meistert und vor allem für die beiden Balladen ´The One´ und ´Holding On´ die nötige Stimmwärme mitbringt. Solche Songs wären früher sicher nur bedingt möglich gewesen. Aber auch bei Geschossen wie ´Demon Dance´, ´Rage Absolute´ oder ´Dr. Psycho´ klingt der Frischling um einiges abwechslungsreicher als alle seine Vorgänger.
All das macht jedoch das größte Manko der Scheibe nicht wett. Denn trotz wieder mal anbetungswürdiger Gitarrentechnik ist Waters kein wirklicher Klasse-Track gelungen. Im Gegenteil: Ein Großteil der Songs leidet entweder unter Längen oder wirkt ungewohnt zerfahren. Das Instrumental ´Sound Of Horror´ ist gar ein richtiger Langweiler geworden. Jeffs Einschätzung, „All For You“ markiere sein persönliches „Back In Black“, ist deshalb nur bedingt nachzuvollziehen.
MIKE BORRINK
Note 6,5″
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