Re: Heavy Metal

#5655569  | PERMALINK

brosche

Registriert seit: 08.07.2002

Beiträge: 3,981

11

Galactic Cowboys Galactic cowboys ´91

Tja, die Galactic Cowboys werden nachgereicht, weil es unumgänglich auf sie zu sprechen zu kommen, ohne King´s X zu erwähnen und auf die wollte ich einfach nicht vorgreifen. Die Cowboys kamen aus dem gleichen Bundesstaat wie die Kings, dem gleichen Umfeld, hatten den selben Produzenten (Sam Taylor) und, welch Überraschung jetzt, ihr Gesang war die reinste Verbeugung vor den Beatles. Sogar das Taylor´sche Produktionsmarkenzeichen, A wilde silas musicwork, fand sich hier ebenso wie die Wilde Silas Tomkyn Zitate, die ebenfalls in King´s X Booklets prangten. Ob Sam Taylor Tomkyn war? Ich habe es bis heute nicht erfahren.

Einen kleinen und hinterher gar nicht mal mehr so feinen Unterschied gab es dennoch: Wo bei den Kings 70er Rock den Ton angab setzten die Cowboys überwiegend auf Thrashmetal. Auf ihrem Debut gaben die Cowboys ihren Instrumenten aber noch recht verhalten die Sporen. Allenfalls die Hälfte geht wirklich als Beatles on Thrash durch, während sich Songs a la My school, Why can´t you believe in me, Someone for everyone mit viel Phantasie auch auf frühen King´s X Platten hätten finden können. Über das unscharfe Profil konnte man aber geflissentlich hinwegsehen, die Songs hatten einfach zu viel Klasse und Potenzial, als das man sich da kleinlich grämen wollte. Glanzstück des Albums ist wahrscheinlich das finale Speak to me, dessen mehrstimmiger Refrain sowas von Zucker ist, sich aber mit den verhaltenen Thrashriffs überaus gut verträgt.

In puncto Erfolglosigkeit überbot man die Kings sogar noch. So landete man schon nach 2 Majoralben beim Indie Metal Blade und sagte sich von Sam Taylor los, wie auch… lassen wir das. Die Alben der Metal Blade Phase waren deutlich härter, wirkten ohne Taylor nicht mehr so ausgefeilt und reduzierter. Leider verlor sogar die Presse zu voreilig das Interesse an der Band, bzw. wurden einige Alben nicht ganz in verdientem Maße gewürdigt, welches noch mal das Interesse der Öffentlichkeit auf die Band hätte lenken können, so sah man sich gezwungen die Band aufzulösen. Immerhin halten wenigstens ein sehr gutes Album und eine handvoll guter Alben die Erinnerung an die Texaner aufrecht, die deutlich aus dem Thrasheinerlei herausragen und die bei weitem mehr waren als ein King´s X Abklatsch, wenn hier jetzt vielleicht ein falscher Eindruck entsteht.

--

Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]