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Trouble Trouble ´90
1990 nahm (damals schon) Starproduzent Rick Rubin die Doomhippies Trouble unter seine Fittiche, um die zwar ein stiller Kult gehegt wurde (das gleichnamige Debut schaffte es in den vor kurzem erstellten Top 300 des Rock Hard immerhin auf Rang 89), aber kommerziell eher völlig unbedeutend vor sich her lümmelten. Manche Spötter bezeichneten die Band sogar als reines Black Sabbath Plagiat. Damit könnte man jedoch jede Doom Band belasten und dabei waren Trouble sogar noch so etwas wie das christliche Gegenstück zu Sabbath.
Unter Rubin behielt die Band zwar weitgehend das Riffing vergangener Tage bei, richtete sich aber ebenfalls stark an bluesgetränktem 70er Hardrock aus. Trotzdem verlor man dadurch nicht völlig an Identität, die wurde schon durch Eric Wagner´s Stimme gewahrt. Mehr sogar noch, selbst unter Verwendung zwar bekannter Zutaten klangen Trouble nie so originell wie zu diesem Zeitpunkt. Besonderes Schmankerl war noch der fantastische Gitarrensound (sowas von furztrocken). Das gesamte Album bewegt sich praktisch auf gleichhohem Level, lediglich das über 7minütige ruhig und melancholische The misery shows (Act II) könnte man hervorheben bei dem Sänger Eric Wagner seine besondere Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellt. Ich hatte das Stück übrigens für meinen Favoriten-Sampler aufgenommen, es erhielt mit die positivsten Reaktionen. Eventuell beabsichtigte Rubin mit Trouble in eine Lücke zu stoßen, wie ihm das mit den Black Crowes gelang. Trouble hatten dieses kommerzielle Potenzial jedenfalls nicht, sie waren keine hübschen Showstars, sondern wirklich eine Bande mehr oder weniger schräger Hippies. Vielleicht war die Musik auch einfach noch zu heavy?
1992 ließ man abermals auf Def American und mit Rubin Manic frustration folgen, das sogar noch einen ganzen Zacken rockiger war und ziemlich Retro-, höhenlastig abgemischt wurde. Trotz hervorragender Kritiken blieb aber auch dieses Spitzenalbum (wie so oft) einer kleinen Fanschar vorbehalten. Man trennte sich von Label und Produzent, mit dem die Band im nachhinein mehr als unzufrieden war. Plastic green head ´95 ging mit seinem rifflastigem Hardrock schon wieder mehr in Richtung Trouble blieb jedoch auch das vorerst letzte Lebenszeichen, da man sich schließlich auflöste. Momentan ist eine Reunion zum greifen nah.
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Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]