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Manchmal muß man schreiben wenn einem da nach ist und momentan ist mir danach hierzu was zu schreiben:
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Ministry Dark side of the spoon ´99
Also, ich schon mal nicht! Nach drei Kopfhörer-Tests (an unterschiedlichen Tagen, in unterschiedlicher Laune und mit unterschiedlichen Klamotten an) bin ich mir sicher, daß ich „The Dark Side Of The Spoon“ so schnell nicht wieder freiwillig in meinen CD-Player schmeißen werde – jedenfalls nicht am Stück! Mag sein, daß MINISTRY in diesem Chaos ein paar Perlen versteckt haben (zum Beispiel ‚Bad Blood‘ oder ‚Supermanic Soul‘) – aber das ist noch lange kein Grund, die Welt mit Bockmist à la ‚Step‘ (meine Fresse!) oder ‚Eureka Pile‘ (ogottogottogott!) zu quälen – von den 59 superoriginellen „Tracks Of Silence“ ganz zu schweigen. Vielleicht besitze ich nicht die richtige Anlage für ein solches „Meisterwerk“, vielleicht bin ich auch schlicht zu doof – aber 50 Prozent dieser Scheibe empfinde ich als nervende Geräuschkulisse, die zwar „heavy“ (im Sinne von noisy) und von mir aus auch handwerklich gut gemacht ist, die Bezeichnung „Musik“ allerdings kaum verdient. Zu „heavy ohne Musik“ fällt mir was viel Besseres ein: Schnappt euch den größten Kochpott, den ihr finden könnt, packt 20 schwere Ziegelsteine rein, zieht Schuhe und Socken aus – und pfeffert euch das Ding mit Schmackes auf die Zehen. DAS ist heavy!!!
GöTZ KüHNEMUND
www.rockhard.de
Man merkt, das Ding war umstritten. Genauso wie Ministry generell nach Psalm 69 umstritten waren, als man nach langer Wartezeit endlich dieses düstere, destruktive Stück Industrialdoom namens Filthpig vorgesetzt bekam, da spaltete sich schon die Fanschar. Ein Flop, aber fast gewollt.
Dark side of the spoon (für den Titel müßte schon ein Grammy her ) ging da zwar einen Schritt zurück, indem man wieder verstärkt Samples einsetzte, aber die Stimmung des Vorgängers beibehielt. Bad blood ist der härteste Stadionrock der Welt, der die Unterschiede zu dem deutschen Kasperclub Rammstein samt seinen Just one fix Plagiaten klar aufzeigt. Supermanic Soul meine Definition von Punk. Stoische Snareschläge und grollender Bass, herrlich analog, und dazwischen immer wieder fette Gitarren und Jourgensens verfremdete Stimme. Whip and chain und Eureka pile sind Dancenummern, die auch in der Alternative Disco erst ab 6 Uhr morgens aufgelegt werden. Nursing home ist dann wirklich der Alptraum an der Schmerzgrenze, samt Saxophon und Banjo. Manche Leute meinen so etwas muß man unter Drogen hören um es gut zu finden, ich finde eher der Song ansich wirkt wie ein Trip. Keine Sorge, bei Kaif, diesem Gruftrocker, kommt man wieder runter.
DSOTS ist der Tanz auf des Messers Schneide, ein übles Scheißalbum für die einen und für die anderen der fiese Geniestreich von 2 Typen, die sich einen Dreck um irgendwelche Erwartungshaltungen scheren. Kein Wunder, das letztjährige Livealbum Sphinctour erschien dann nicht mehr bei Warner. Nächsten Monat gibt es den neuen Studionachschlag . Rock´n Roll!
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Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]