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Armored Saint Delirious nomad ´85
Das Gute bis hochklassige Alben noch lange kein Garant für kommerziellen Erfolg sind, dafür sind Armored Saint ein blendendes Beispiel, allerdings startete die Band mit einer selbstbetitelten EP ´83 und dem folgenden March of the saint ´84 noch recht vielversprechend. Zu dieser Zeit kletterte man auch noch, dem Bandnamen Rechnung tragend, in allerlei Ritterharnischen u.ä. Schnickschnack auf die Bühne und führte, heute doch recht peinlich erscheinende, Ritterspektakel auf.
Delirious Nomad ist ein feines aber anfangs unspektakulär anmutendes Scheibchen. Betrachtet man das Cover kann man sich fast denken warum die Scheibe mehr oder weniger floppte, hätte man diesem nach Armored Saint auch für eine typische 80er Jahre New Wave Band halten können. Höchstens der Schriftzug läßt erahnen das es sich um eine Metalband handelt. Vielleicht ist es mir gerade deshalb so symphatisch. Musikalisch enthält das Album zwar typische Metalingredienzen, aber verfügt mit dem bluesbeeinflußten Hardrock von Over the edge und der grandiosen Halbballade Aftermath, bei der die typischen Kontraste verstärkt, akustisch, verstärkt herausragend interpretiert werden, über bestechende Farbtupfer. Aus der musikalisch geschlossenen Leistung ragt am ehesten noch Gitarrist Dave Prichard heraus, der sich zumeist für die schneidenden Powerriffs verantwortlich zeigte und auch als gefühlvoller Solist brillierte. Neben dem heiseren Gesang von John Bush sicher für den Wiedererkennungswert der Band verantwortlich. Der 2 Gitarrist Phil Sandoval, Bruder von Drummer Gonzo, mußte nach den Aufnahmen die Band auf Grund seiner Alkoholsucht verlassen und wurde zunächst nicht ersetzt.
Raising Fear ´87 war das letzte Album für den Major Chrysalis, das Delirious.. jedoch nicht das Wasser reichen konnte und durch welches die Band kaum an Popularität gewinnen konnte. Mit dem Wechsel zum Indie Metal Blade sollten da bessere Zeiten anbrechen, doch nach einer Live EP Saints will conquer ´88 kam es während der Songwritingphase zum Raising.. Nachfolger zu einem schweren Schicksalsschlag für die Band, als Dave Prichard an Leukämie erkrankte und verstarb. Obwohl die Band den maßgebenden Songwriter verloren hatte entschloß man sich zum weitermachen. Prichard hinterließ seiner Band einen großen Fundus an Songs und Ideen. Die große Lücke füllten der zurückgekehrte Phil Sandoval und Jeff Duncan, der schon zuvor kurzzeitig zum Line up gehörte. Symbol of Salvation ´91 hatte die ersehnte Stärke und Qualität, erntete zwar wieder einmal hervorragende Kritiken und verkaufte sich ordentlich, aber als Sänger John Bush das Angebot erhielt bei Anthrax einzusteigen, sah er für Armored Saint wohl keine wirklich zufriedenstellende Perspektive und willigte ein. Drummer Gonzo (Life after death) und Bassist Joey Vera (Tribe after Tribe, Engine) blieben als Musiker Bestandteil der Metalszene, Vera produzierte sogar einige vielversprechende Undergroundacts. ´2001 nutzte man eine Auszeit von Anthrax um sich für das überraschend gute Album Revelation zu reformieren.
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Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]