Re: Heavy Metal

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brosche

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Overkill The years of decay ´89

Overkill starteten Mitte der 80er mit dem Debut Feel the fire, das nachfolgende Taking over setzte da sogar noch einen drauf, ging noch mehr Richtung Thrash Metal, wenngleich nicht wenige das Debut für Overkill´s beste Platte halten. Es folgten die EP We don´t care what you say mit der Drummer Rat Skates verabschiedet wurde und das Album Under the influence, welches erstmals hinter den Erwartungen zurückblieb.

Ich mochte Overkill eigentlich anfangs gar nicht, mag hauptsächlich am gewöhnungsbedürftigen Gesang von Bobby Ellsworth gelegen haben, der wie eine Kreuzung aus Udo Dirkschneider von Accept und Micky Maus klingt, um´s mal arg überspitzt auszudrücken. Vielleicht gerade „das“ Markenzeichen der Band und die hatte noch ein weiteres, nämlich den kalt scharrenden Bass von D.D. Verni, der wichtiger Bestandteil des Overkill Sounds war, auch als man später noch eine 2. Gitarre integrierte.

Für The Years of decay verpaßte Produzent Terry Date der Band einen für damalige Verhältnisse gnadenlos guten, transparenten Sound. Neben der trockenen Rythmsection konnte der Gitarrensound begeistern, der scharf, aber gleichzeitig weich und fuzzy klingt. Mit der Produktion hätte vielleicht sogar aus Under the Influence ein Klassiker werden können, aber das Songmaterial stand dieser in keinster Weise nach. Der Opener Time to kill, ein treibender Banger als Vorspeise, bevor es dann mit Elimination schon zum Hauptmenu kommt. Eine Uptempohymne mit eindeutigen Punkvibes und trockenem Witz, deren Faszination sich kaum ein Heavy entziehen konnte. Waren Overkill live eh eine der stärksten Thrashbands, verwandelte diese Nummer jeden Club im nu in ein Tollhaus. Song Nr. 3 , I hate, knüpfte da nahtlos an. Nothing to die for, Birth of tension und E.vil N.ever D.ies waren hochklassiges Thrashfutter, Who tends the fire schaltete einen Gang zurück, zugunsten einer düsteren und unheilvollen Atmosphäre, genau wie die Halbballade The Years of decay. Ein wahres Glanzstück ist noch das 10minütige Playing with spiders/Skullkrusher, ein Doomer mit stampfenden Refrain und schnellem Mittelteil, der ein hochklassiges und abwechslungsreiches Album perfekt abrundet.

Nach dieser Großleistung verkrachten sich leider Bassist D.D. Verni und Gitarrist Bobby Gustafson, der die Band verlassen mußte. Horrorscope ´91 wußte zwar insgesamt zu überzeugen, aber ein schleichender Abwärtstrend war nicht zu leugnen, W.F.O. ´94 und The Killing kind ´96 gehören wohl noch zum Besten was Overkill nach T.Y.O.D. zu Wege brachten.

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Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]