Re: Britney Spears

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bender-rodriguez

Registriert seit: 07.09.2005

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Herr RossiNur, wie Du selbst andeutest, auch das waren nur einzelne Highlights in den damaligen Charts. Ich erinnere mich zu genau an die Zeit, um die restlichen 90 Prozent ausblenden zu können. Ich erwarte von Pop nicht unbedingt, auf inhaltlicher Ebene „subversiv“ zu sein (was inzwischen auch mehr als schwierig ist)
Aber einige der Singles von Britney haben eine ästhetische Qualität, die sie für mich zu den herausragenden Beispielen der Popmusik der letzten Jahre machen, die eben weit über dem stehen, was sich so alltäglich in den Charts abspielt. Deswegen kann ich immer nicht recht verstehen, warum nun ausgerechnet sie für viele der Inbegriff des Mainstream-Schunds ist und nicht etwa Anastacia, um mal ein wirklich schlimmes Beispiel zu nennen. Aber die Diskussion hatte ich inzwischen, glaub ich, schon gefühlte hundert Mal …

Nun, wenn es „einzelne Highlights“ waren, dann gab’s zumindest jeden Monat eines (wenn auch nur ein kleines…), während heute „gefühlte“ Lichtjahre vergehen, bis wieder einmal ein solches Highlight am Charthorizont erscheint! Natürlich ist es aktuell ungleich schwieriger auf inhaltlicher Ebene „subversiv“ zu sein (Respekt, schön gesagt!). Ganz einfach deswegen, da die Gesellschaft immer weiter gegenüber einer aufkumulierten Reizüberflutung abstumpft. Jedoch beschleicht mich manchmal das Gefühl, die Gesellschaft flüchtet sich auf einer anderen Ebene in einen kulturellen Konservatismus. Was konkret bedeutet, Sounds, die in den Achtzigern niemanden mehr groß aufregen konnten, können aktuell die nachfolgende Generation ganz schön mitnehmen. Nicht selten kommt es vor, daß der Nachwuchs die Eltern bittet, den „Krach“ auszuschalten… Wäre interessehalber mal sehr gespannt, was meine Kinder im Teenageralter (vorausgesetzt ich hätte welche…) zu einem Musikabend mit SPK sagen würden…

Eine ästhetische Qualität kann ich persönlich bei Britney beim besten Willen nicht ausmachen, liegt wohl im Auge des Betrachters! Ich persönlich empfinde Britney als unerträglich. Was natürlich daran liegen könnte, daß sie unter Umständen eine der ersten war, die das Girlie-Image der Post-Madonna/Minogue’schen Ära der Pophupfdohle nochmals auf ein neues „Niveau“ steigerte/senkte (je nach Sichtweise). Höchstwahrscheinlich liegt darin die Antwort auf ihren Status „Inbegriff des Mainstream-Schunds“ zu sein…

Und du wirst leider (oder gottseidank) diese Diskussion nochmals 100mal haben (und nicht nur gefühlt), so wie ich meine Diskussionen bezüglich SPK & Co. bis heute führe – und das mit wachsender Spannung und Begeisterung…

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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad