Re: Die Forums-Fotogalerie

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joliet-jake
7474505B

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Mick67zum ISO Wert: Der läßt sich bei meiner Kamera fest einstellen, kann aber auch als zusätzliche Belichtungseinflußgröße auf variabel gesetzt werden.

Bei analogen Filmen ist es grundsätzlich so, je höher der ISO-Wert, desto lichtempfindlicher ist der Film, d.h. ich kann bei wenig Licht noch ohne Blitz fotografieren. Der Nachteil ist, daß die Filme grobkörniger werder, je höher die ISO-Wert ist. Bei kleinen Abzügen ist das weniger ein Problem. Bei Vergrößerungen sieht man jedoch diese Grobkörnigkeit.

Ob das bei digitalen Kameras so ist, weiß ich (noch) nicht.

Bullitt Bildrauschen empfinde ich nicht als pixelig. Wie genau was definiert wird weiß ich aber nicht. :-)

Wenn es noch von Interesse ist, war ja schon vor ein paar Seiten, ich hab´s so verstanden:

1. Variable ISO Werte machen durchaus Sinn, weil sie eine zusätzliche Gestaltungsvariable darstellen. Stellt Euch einfach folgende Situation vor (z.B. Portrait aus einigen Metern Entfernung):
– Man will einen kleinen Tiefenschärfebereich haben
– man hat eine längere Brennweite

Die Belichtungsautomatik berechnet bei ISO 100 eine korrekte Belichtung von Blende 2,8, Verschlußzeit 1/30

1/30 bei längerer Brennweite: A-Karte gezogen, das kann man nicht halten. Wenn man also die Empfindlichkeit erhöht, kann man die Belichtungszeit verkürzen:
f 2,8, ISO 100, t 1/30
f 2,8, ISO 200, t 1/60
f 2,8, ISO 400. t 1/125 – und schon hat man eine Kombination, die funktionieren wird.

Anderes Beispiel:
Man will bei kurzer Belichtungszeit (z.B. um einen Moment ohne Verwischen einzufangen) trotzdem einen großen Tiefenschärfebereich haben, das verlangt nach kleinerer Blendenöffnung (höhere Zahl)
t 1/60, f 22, ISO 100 > Vorgabe der Belichtungsmessung der Kamera, aber 1/60 ist mir zu lang, nur die Blende passt mir.

also dreh ich an der Empfindlichkeit:
ISO 200, f 22 > t 1/125
ISO 400, f 22 > t 1/250 – passt

2. Grundsätzlich erhöht sich wie bereits erwähnt, bei höheren Empfindlichkeiten auch das Farbrauschen (nicht die „Verpixelung“).
Eine höhere Empfindlichkeit wird (einfach formuliert) dadurch erreicht, daß das Licht, das auf einen Sensorpunkt trifft, einfach mehr verstärkt wird. Und damit natürlich auch Störfaktoren wie Qualitätsunterschiede in den Sensorpixeln, …
Farbrauschen zeigt sich in der Praxis z.B. durch nicht einheitliche Wiedergabe an sich gleichfarbiger Bildbereiche. Das sieht man sehr schnell und nicht nur bei Vergrößerungen.
Da bei größeren Empfindlichkeiten Störungen mit verstärkt werden, steigt damit auch das Farbrauschen. Deshalb ist es nicht nur von Bedeutung, wie hoch die Empfindlichkeit einer Kamera geschraubt werden kann, sondern auch wann das Farbrauschen zu hoch wird.
Das macht die Qualität eines Chips aus.

Verpixelung bedeutet, daß bei starken Vergrößerungen die einzelnen Pixel deutlich werden.

3. Eine weiterer Aspekt beim Pixel-Rennen: Solange sich die Chipgröße nicht ändert, sondern nur die Pixelanzahl steigt, verkleinern sich die Pixel, und damit auch die eintreffende Lichtmenge. Weniger Lichtausbeute bedeutet, daß eine höhere Verstärkung erforderlich ist und somit höheres Bildrauschen eintritt.
D.h, es müssen nicht 10 Mpixel sein, wenn man eh mit geringerer Auflösung fotografiert oder nur kleinere Abzüge macht.

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