Re: Current 93

#5631573  | PERMALINK

some-velvet-morning

Registriert seit: 21.01.2008

Beiträge: 5,119

Diese Experimentierfreudigkeit ist bei Current 93 nicht negativ zu sehen. Warum mir persönlich sich das neue Album bisher nicht erschließt, liegt an der Ausrichtung, wo es sich doch musikalisch unterscheidet von den Vorgängern. Aber Current 93 können sich beim nächsten Album wieder reinkarnieren und etwas gänzlich Anderes kreieren, was man an dieser Formation ja auch schätzt.
Das beste Current Album hier aufzuzählen ist schwierig und auch ein Ranking, was ich teilweise raushöre, erweist sich für mich als schwierig.
Als Einstieg zu Current 93 empfehle ich die zahlreichen Sampler (Emblems,…), so dass jeder für sich entscheiden kann, welches Album er gerne hätte.
Meine Favoriten sind Imperium und Soft Black Stars.
Taucht man erstmal in die Current 93 Welt ein und deren ganze Verwzeigungen mit anderen Künstlern, wird einem eine wunderbare Tonwelt zuteil, deren Anziehung nie abgenommen hat nach all den Jahren des Musikhörens.
Vielleicht hört man ein paar Jahre andere Musik, aber ich bin immer wieder auf Current 93, Death in June, Strawberry Switchblade, Boyd Rice, Coil, Psychic TV, Nurse with wound, Legendary Pink Dots, Throbbing Gristle, Marc Almond, Sol Invictus, Nature And Organisation… gestoßen, weil diese Musik so essentiell ist und es immer etwas zu entdecken gibt. Natürlich wenn man dann die Einflüsse hinzunimmt und sich diesen neugierig zuwendet: Folk, Ambient, Krautrock, Psychedelic, Sixties, Northern Soul, RocknRoll, ….
Warum Neofolk ausgerechnet in der intoleranten Gothic Szene für Furore sorgen konnte, kommt ja einem Weltwunder gleich. Gleichzeitig sind es ja die 80er/90er dieser Szene, während heute diese Szene eher Billig Techno mit dazugehöriger Gasmaske bevorzugt.
Der allerbeste Einstieg ist für mich eine Split LP Current/Death in June, die es aber nicht mehr so gibt. Auf der einer Seite „Coal Black Smith“, „Since Yesterday“, auf der anderen Seite DIJ mit „Fall apart“, „Rule again“ und anderen Perlen. Das Klappcover und Coverartwork lässt es fast zu meinem Lieblingswerk des ganzen Neofolk Komplexes erscheinen, wobei eine Festlegung nicht sinnig ist.
Empfehlen möchte ich in diesem Zusammenhang noch das erste Nature And Organisation Album von Michael Cashmore, wo Pearce, Tibet und alle vertreten sind und wirklich zu Höchstform auflaufen: „My Black Diary“ oder „Bloodstreamruns“. Allein die Texte zeigen, dass bei Tibet jemand ist, der nachdenkt.

--