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Bevor ich in Vergessenheit gerate, hier zwei aktuelle Tipps aus dem hohen Norden von mir:
Lindstrøm – LateNightTales [Azuli]
„LateNightTales“, diese wunderbare Compilation-Reihe benötigt glaube ich noch eine kleine Einführung: Die unterschiedlichsten Künstler, von Air über Belle & Sebastian bis zu Jamiroquai und den Flaming Lips, kompilieren hier jeweils mehr oder weniger ruhige uns entspannte Mixes, die zum Entspannen und Fallenlassen einladen. Doch anders als die üblichen „Chill Out“-Sampler, wie zum Beispiel das immergleiche Café Del Mar-Gedudel, spricht diese Reihe auch sehr wohl den Intellekt an. Es mag daher vielleicht etwas verwunderlich erscheinen, dass die LateNightTales ausgerechnet bei Azuli erscheinen, einem mit der euphorisch emotionalen Ibiza-Partyszene unzertrennbar verbundenen Label aus London. Na ja, sagen wir einfach, sie haben hier ihren Ruhepol gefunden. Sowohl die Künstlerauswahl, deren Songauswahl, sowie auch das Design-Konzept der ganzen Serie finde ich gelungen und ich kann jedem die LateNightTales nur ans Herz legen.
Der neuste Mix kommt also von Lindstrøm und man kann hier mitnichten von einem Elektroalbum sprechen. Todd Rundgren, Sly & the Family Stone, Dusty Springfield oder auch George Duke befinden sich in der geschmackssicheren Auswahl. Man hat das Gefühl, der Norweger Lindstrøm kreiert hier in seinem Mix den skandinavischen Sommer auf musikalische Weise. Dreh- und Angelpunkt in diesem Mix ist daher auch ein Track von Lindstrøm himself, „Let it happen“, ein Vangelis-Cover, welches er hier in seiner typischen Discomanier neu bearbeitet und trotz der Bettschwere ein wenig zum Tanzen animiert. Den nächsten Sommer möchte ich gerne in Skandinavien verbringen.
PS. Für Singles-Hörer (also aufgepasst, Cannonball): Das erwähnte „Let it happen“ gibt es auch als wunderschöne 10“-Single.
Joel Mull – The Observer [Harthouse]
Jetzt aber mal was wirklich Elektronisches, wir bleiben allerdings in Skandinavien. Momentan ist das Album des Schweden Joel Mull eines meiner Highlights des Jahres. Ich fühle mich auf der einen Seite an die Weite des meiner Meinung nach letzten großen Elektronika-Albums “Our memories of winter“ des Engländers Norken erinnert, auf der anderen Seite an die Dunkelheit eines Trentemøller (ja, dieser Mann ist momentan allgegenwärtig) – das Albumcover lehnt sich ja auch an dessen Artwork seines letztjährigen Meisterweks an. OK, genug des Namedroppings. Joel Mull kann auch ohne diese Referenzen bestehen, lässt einem viel Raum zum Träumen und bietet gleichzeitig Gelegenheit zum Tanzen. Aber hört selbst rein, etwas Besseres habe ich auf Albumlänge dieses Jahr bisher nicht gehört.
Und wenn ich eben schon Trentemøller erwähnt habe, der Däne plant die Veröffentlichung eines neuen Albums am 01.10.07 namens „The Trentemøller Chronicles“ auf dem Hamburger Label Automatique, welches bisher unveröffentliche Tracks enthalten wird plus ein paar neue Remixe (Quelle). Ich bin gespannt…
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You can't fool the flat man!