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In den letzten Wochen sind erstaunlich viele gute Releases – vor allem Alben – auf den Markt gekommen. Grund genug, ein kurzes Update meinerseits zu geben, was mich momentan elektronisch so bewegt. Here we go:
Joakim – Monsters and Silly Songs [K7]
My man Joakim! Ich bin einigermaßen von diesem Album überrascht worden. Nachdem es im letzten Jahr nur eine Single gab („Wish You Were Gone“ auf Versatile) und ich keine Remixe von ihm wahrgenommen habe, dachte ich schon, mein Lieblingsfranzose sei verschwunden. Und nun gleich ein ganzes Album! Ich bin noch etwas überwältigt mit diesem – tja – Monster von Album. Ein Mutant, welcher sich in jedem Song neu definiert. Groove schreibt: „[…]Wie das klingt? Nun, je nach Song – manchmal auch gleichzeitig – wie Hawkwind, Sonic Youth, Supermax, Tangerine Dream. Oder als habe Nick Cave bei den Scissor Sisters das Zepter übernommen.[…]“. Ein sehr spannendes Album, welches mich als Fan sowieso die Tränen in die Augen steigen lässt, aber sicher auch jedem anderen Elektrofreund gefallen wird.
Pantha Du Prince – This Bliss [Dial/Kompakt]
Positiv habe ich vernommen, dass dieses Album bereits im Forum angekommen ist. Trotzdem möchte ich es noch kurz erwähnen, denn hier liegt höchstwahrscheinlich eines der größten Elektroalben in 2007 vor uns. Minimal ist ja momentan allerorts wieder angesagt, allerdings herrschen dort meist die kalten uns trockenen Beats vor. Anders das Album „This Bliss“, welches auf dem wunderbaren Label Dial erschienen ist (Randbemerkung: Bitte dort auch die kürzlich erschienenen „Anne Will Remixes“ von Move D abchecken!). Hendrik Weber – so der richtige Name des Künstlers – schafft es, einen erstaunlich warmen und vollen Sound zu erschaffen, ohne vom Konzept des Minimalen abzuweichen. Damit ist er zwar nicht der Erste auf diesem Gebiet, aber er bewegt sich ganz klar abseits des momentanen Minimaltrend, und das macht ihn für mich sehr sympathisch. An diesem Album solltet ihr also nicht vorbei gehen.
Gabriel Ananda – Bambusbeats [Karamrouge]
Wo wir gerade bei Minimal sind, gleich mal ein paar Worte zu Kölns neuem Superstar in spe. Nach seinem Megaclubhit „Doppelwhipper“ (erschienen auf Platzhirsch) und seinem DJ Set auf BBC (ich erwähnte es weiter oben) sind die Aktien des Kölner Minimaltüftlers enorm gestiegen. In Kürze erscheint nun sein neues Album „Bambusbeats“, welches im Gegensatz zu Pantha Du Prince einen ganz klaren Auftrag hat: Tanzen was das Zeug hält! Wer schon mal reinhören mag, gehe auf die Website von Anandas Label Karmarouge.
V.A. – The Future Sound of Tokyo [Hospital]
Bei Hospital ist momentan eine Menge los. Neben der fünften Labelcompilation (Hospital Mix Five) und einer neuen (gestern erschienenen) Single vom Drum’n Bass Wunderkind High Contrast ist nebenbei noch die bemerkenswerte Compilation „The Future Sound of Tokyo“ released worden. Bemerkenswert deshalb, weil dieser Drum’n Bass-Sound direkt aus Japan kommt und dem eigentlich urbritischen Genre eine Note japanischer Elektronik (was sonst?) verpasst. Wer Drum’n Bass mag, sollte sich die Compi unbedingt mal zu Gemüte führen!
Thief – Sunchild [Sonar Kollektiv]
Der Elekro-Folk-Hype ist mittlerweile auch bei dem sonst eher souligen Label Sonar Kollektiv angekommen. Thief, das sind der Singer/Songwriter Sascha Gottschalk und die beiden Jazzanova-Mitglieder Stefan Leisering und Axel Reinemer. Schon im letzten Jahr haben Thief mit “The Sirens‘ Call“ eine grandiose Single losgelassen (die leider nicht auf dem Album zu finden ist), da war die Vorfreude auf das Album groß. Und ich wurde nicht enttäuscht. Auch wenn die Stimme ein wenig Till Brönner-schmalzig rüberkommt, das Konzept Folk meets Jazzanova ist meiner Meinung nach voll aufgegangen. Denn wer genau hinhört, der erkennt, dass sehr wohl viel Soul in diesem Album steckt – nur halt nicht so offensichtlich.
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You can't fool the flat man!