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Oh la la, endlich mal wieder ein schön kontroverses Thema! Entsprechend humorlos reagieren ja auch einige…
Meine Meinung: Mötley Crüe waren wohl der feuchteste Traum, den man als Halbwüchsiger Ende der 70er, Anfang der 80er in Kalifornien haben konnte: alles überlebensgroß, alles süperquietsche-bunt, alles Plastik (sogar die Weiber), alles für lau und davon mehr als einem gut tun kann… – mit allen im Wortsinne haarsträubenden Details. Insofern sind Mötley Crüe Helden, keine Frage! Und in seiner edlen Einfalt ist Tommy Lee fast schon wieder cool.
Die Musik? Schwamm drüber, Wegwerfware eben (genauso wie in sehr weiten Teilen die ihrer Vorbilder Van Halen: Sportler-Gitarrist plus eitler Sanges-Fatzke, für meine Begriffe war das nie mehr als hohles Gedresche…). Man sollte aber unbedingt mal Crües Autobiografie lesen („The Dirt“) – eines der drei besten und aufschlussreichsten Bücher, die ich je über dieses Business gelesen habe. Und höchst amüsant! Vorteil: Man muss die Musik dabei nicht hören…
Natürlich waren die meisten dieser Hair-Metal-Kapellen großer Mist – Cinderella nehme ich aber ausdrücklich aus! Deren Alben „Heartbreak Station“ und „Still Climbing“ liebe ich immer noch, feine Rock’n’Roll-Platten, und selbst „Long Cold Winter“ ist nicht zu verachten. Sie sahen halt einfach nur unfassbar scheiße aus – vielleicht hat sie ja deshalb keiner ernst genommen…
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