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MY LIFE IS AN ENDLESS SUCCESSION OF PEOPLE ASKING ANYWAY: Meine ausdrückliche Aufforderung im ersten Posting, bitte nie mehr als drei Fragen auflaufen zu lassen, wird ja bereits fleißig ignoriert (Du scheinst also Recht zu behalten, Otis, es artet wieder in Arbeit aus). Nun denn…
@ Sinnerman
Zur Zeit von „Sackcloth & Ashes“ gab es in der RS-Redaktion einige Befürworter von Sixteen Horsepower, mich hat Edwards‘ schwefelhaltiger Fegefeuer-Folk nie um den Schlaf gebracht, sorry. Kam mir immer ein wenig aufgesetzt vor, erst recht, nachdem ich mich mal mit ihm unterhalten hatte. Kein übler Kerl, aber nicht halb so authentisch/archaisch wie er zuweilen in Interviews glauben machen will. Zu verdenken ist ihm der Versuch indes nicht. Es ist letztlich das, was seine Hörer hören wollen. Southern-Cross-Romantik der dunklen Art. Tod und Verderben, Baby. Immerhin: sogar die Kings Of Leon scheinen damit durchzukommen. Dann freilich lieber Edwards. Eine Besternung der Alben von 16 Horsepower bzw. Woven Hand erübrigt sich allerdings, da sie sämtlich bei * * * liegen, give or take a little. Für deutlich besser halte ich nur die 7″ „Shametown“ von 1994.
@ Weilstein
„Im Zuge meiner 7″Faves“: sehr komisch, wirklich.
@ Mozza
Habe gelesen, daß Du Chris de Burgh schätzt. Nehme daher meine Einwände gegen Deine Signatur zurück. Paßt. Moz dazuzudenken will mir indes nicht gelingen.
@ Sonny
„Epigonentum“? Sicher, aber so what? „Mangelnde Originalität“? Bestimmt, aber es gibt Schlimmeres. Nein, gegen die Long Blondes habe ich nichts einzuwenden außer klanglicher Quetschungen und der Austauschbarkeit einiger ihrer Songs. Mitreißend? Nope. Trotzdem gute Platte: * * *
Was die Arab Strap-Single betrifft, so habe ich kein Problem mit dem Pathos, eher mit der Dramaturgie des Stücks. Das Cave’sche Ende hast Du ja bereits angesprochen, wobei mir „There Is No Ending“ durchaus mehr zusagt als fast alles von Nick Cave selbst (* * * 1/2). Da Du nun schon Deine #5 genannt hast, könntest Du doch gleich mal den Rest Deiner Top20 posten (?).
@ Cannonball
Ja, gewiß. Obschon ihnen seit „Sound Of The Underground“ nichts Nenneswertes mehr gelang.
@ muffki
Darnielles Lyrik erscheint mir zuweilen allzu bemüht, seine frühen Lo-Fi-Takes waren dennoch interessant. „Jam Eater Blues“ etwa oder die EP „Beautiful Rat Sunset“. Spätere Platten klingen mir oft zu anämisch, zu flach und ohne Resonanz, wie direkt aus dem Laptop. The Handsome Family haben dasselbe Problem: live anregend, konserviert eher fad. Ein paar von Darnielles unzähligen Veröffentlichungen sind mir wohl auch durch die Lappen gegangen. Die anderen liegen bei * * 1/2 bis * * *. Nothing to write home about, I’m afraid.
@ Zoso
Der Symbolismus Deines Nicks findet ja auf dem Cover von „Zooma“ eine Fortsetzung, doch steht mir die Platte musikalisch näher als die Rock-Statements von Page/Plant. Sehr gut fand ich dieses Blues-Epos, das sich orchestral auflädt (der Titel fällt mir gerade nicht ein). Auch die Country-ferne Lapsteel zeitigt einige feine Momente. Alles in allem: * * *. David Gilmour hätte gut daran getan, ebenfalls eine Instrumental-LP aufzunehmen.
@ wa
„Springtime“ in Ehren, wunderschöne Platte. Aber kein „Cloak Of Frogs“, Mann, kein „Cloak Of Frogs“.
@ Cochise
War angenehm überrascht neulich von JLs „Bluegrass“. Es mußte wohl ein Seiteneinsteiger sein, der wieder Verve ins Virtuose zwingt, eigene Phrasierung und Genre-erweiternde Songs. Vor vier Jahren assistierte er noch Ralph Stanley, nun hat er das Kunststück alleine vollbracht: eine Bluegrass-Scheibe, die mehr ist als ein Pflichtprogramm. Respekt. Seine beste LP, klar (* * * 1/2). Die früheren bewegen sich im * * 1/2 bis * * *-Bereich.
@ Vega4, atom, Oldboy, et.al.
Soul fand auf Singles statt. Wie Rockabilly, Doowop, Surf, Ska, Punk, etc. Die Langspielplatte hatte nur eine untergeordnete Bedeutung, wurde en passant geplant, aufgenommen, gefertigt, fast immer nach der Devise: möglichst schnell und billig. Das galt für Stax/Volt, für Tamla, für Goldwax, für alle Soul-Labels. Weshalb es nur wenige überragende Soul-LPs gibt, aber hunderte großartiger Soul-45s. Anstatt also je eine Top25 meiner Soul-Faves auf Singles und LPs zu erstellen, beschränke ich mich besser auf eine Alben-Top10, erweitere die Singles-Faves aber auf eine Top40, okay?
LP-Faves
1. JAMES CARR – You Got My Mind Messed Up
2. ARETHA FRANKLIN – I Never Loved A Man The Way I Love You
3. O.V.WRIGHT – 8 Men And 4 Women
4. SAM COOKE – Night Beat
5. OTIS REDDING – Otis Blue
6. JAMES BROWN – Live At The Apollo
7. ARETHA FRANKLIN – Aretha Now
8. MARVIN GAYE – What’s Going On
9. OTIS REDDING – Sings Soul Ballads
10. JAMES CARR – A Man Needs A Woman
1.- 6. * * * * *
7.- 10. * * * * 1/2
Faves on 45
1. MARVIN GAYE – I Heard It Through The Grapevine
2. JAMES CARR – The Dark End Of The Street
3. IKE & TINA TURNER – River Deep, Mountain High
4. THE FOUR TOPS – Reach Out, I’ll Be There
5. JAMES BROWN – It’s A Man’s Man’s Man’s World
6. DUSTY SPRINGFIELD – Son Of A Preacher Man
7. THE MARVELETTES – My Baby Must Be A Magician
8. ARETHA FRANKLIN – Think
9. OTIS REDDING – The Dock Of The Bay
10. TEMPTATIONS – I Wish It Would Rain
11. ARETHA FRANKLIN – Respect
12. ANN PEEBLES – I Can’t Stand The Rain
13. O.V.WRIGHT – Gone For Good
14. WILSON PICKETT – In The Midnight Hour
15. STEVIE WONDER – I Was Made To Love Her
16. THE FOUR TOPS – Bernadette
17. JAMES BROWN – I Got You
18. THE SUPREMES – You Can’t Hurry Love
19. OTIS REDDING – I Can’t Turn You Loose
20. WILLIAM BELL – You Don’t Miss Your Water
21. SMOKEY ROBINSON & THE MIRACLES – I Second That Emotion
22. SAM COOKE – Bring It On Home To Me
23. THE SAPPHIRES – Evil One
24. THE VELVELETTES – Needle In A Haystack
25. CAROLYN CRAWFORD – Forget About Me
26. THE CHI-LITES – Oh Girl
27. THE VOLCANOES – Storm Warning
28. OTIS REDDING – I’ve Been Loving You Too Long
29. TEMPTATIONS – (I Know) I’m Losing You
30. THE SUPREMES – You Keep Me Hangin‘ On
31. JAMES CARR – Pouring Water On A Drowning Man
32. THE MARVELETTES – Destination: Anywhere
33. ARETHA FRANKLIN – Chain Of Fools
34. THE SUPREMES – Where Did Our Love Go
35. SMOKEY ROBINSON & THE MIRACLES – The Tracks Of My Tears
36. THE FOUR TOPS – Standing In The Shadows Of Love
37. OTIS REDDING – Pain In My Heart
38. SONNY CHARLES & THE CHECKMATES – Black Pearl
39. THE SUPREMES – Baby Love
40. DON COVAY – Mercy Mercy
1.- 40. * * * * *
@ Vega4
Empfehlenswerte Einstiegslektüre:
GERRI HIRSHEY – Nowhere To Run: The Story Of Soul Music
MICHAEL HARALAMBOS – Soul Music: The Birth Of A Sound In Black America
CRAIG WERNER – A Change Is Gonna Come: Music, Race And The Soul Of America
ROB BOWMAN – Soulsville USA: The Story Of Stax Records
KINGSLEY ABBOTT – Calling Out Around The World: A Motown Reader
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