Re: atoms faves on 45

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atom
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Runde #2:

BONNIE ‚PRINCE’ BILLY – Agnes, Queen Of Sorrow (2004)
Domino Records 7″
Otis hatte zu Beginn seines Threads bereits diese wunderbare Single vorgestellt, dennoch möchte ich hier noch einmal darauf eingehen.
Auf dieser Single finden sich zwei Songs wieder, die Oldham bereits zehn Jahre zuvor auf der EP „Hope“ veröffentlicht hat. Das in seiner frühen Version sehr sparsam und rudimentär einleitende „Agnes, Queen Of Sorrow“ wurde von Oldham nicht nur völlig neu arrangiert, sondern auch wesentlich pointierter interpretiert. Die Neufassung gewinnt so für mich an Schärfe und blüht geradezu neu auf. Ein weiteres Juwel findet sich auf der Rückseite der Single wieder. Bei „Blokbuster“ handelt es sich im Vergleich zu „Agnes“ nicht um eine so radikale Neupositionierung des Songs „Werner’s Last Blues To Blokbuster“, sondern vielmehr um die direkte Adaption mit Hilfe der neuen Besetzung.
Mit diesen beiden Tracks hat Oldham für mich seine perfekte Single geschaffen.

SAUL WILLIAMS – Penny For A Thought/Purple Pigeons (2000)
Ozone Music 12″
Saul Williams habe ich zum ersten Mal als Poetry Slam Artist im Film „Slam“ gesehen und war aufgrund seiner einzigartigen Ausstrahlung und Bühnenpräsenz sofort begeistert. Neben einigen vertonten Gedichten und seinem Gastspiel als MC auf DJ Krusts Techstep-Hit „Coded Language“ war diese Single das erste greifbare Tondokument, das ich von ihm bekommen konnte. „Penny For A Thought“ ist eine apokalyptische Hasstirade, die von einem schleppenden, mäandernden Breakbeat passend zu Williams lyrischen Auswürfen untermalt wird. „Purple Pigeons“ ist für mich der perfekte Saul Williams Track, der seine verschiedenen Facetten innerhalb von fünf Minuten präsentiert: Verstörend und beglückend zugleich!
Leider habe ich es bis heute versäumt, Saul Williams Live zu sehen.

THE ROLLING STONES – Mixed Emotions (1989)
Rolling Stones Records 7″
Diese Single war nicht nur die Rückkehr der Stones zurück zu neuen Großtaten, sondern auch meine erste Stones-Single und der Beginn einer leider mehrfach unterbrochenen Bewunderung dieser Band. Diese Single vereint zwei großartige Eigenschaften dieser Band: Eine furiose, hymnenhafte A-Seite und eine brodelnde und perfekt instrumentierte Flipside titels „Fancy Man Blues“.
Trotz der tollen „Steel Wheels“ im selben Sommer dauerte es danach etwa acht Jahre, bis mich die Band erneut in den Bann ziehen konnte.

Mein Ranking:
1. The Rolling Stones * * * * *
2. Bonnie ‚Prince‘ Billy * * * * 1/2
3. Saul Williams * * * *

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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...