Re: Die hottesten news aus dem Musikbiz!

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daniel_belsazar

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Rom (dbs) – „Ja, wir haben´s geschafft!“. Luigi Calzone, dem Oberbürgermeister von Rom, ist die Erleichterung deutlich anzumerken. In den langen, zähen Verhandlungsnächten sei es schwer gewesen, den Glauben an einen Erfolg aufrecht zu erhalten. Aber es ist gelungen. Barbara Streisand und ihr alter ego „Streizilla“ wird ihre mit Furcht erwartete Europa-Tournee nun doch nicht in Rom beginnen. Und mehr noch: Sie wird überhaupt nicht in Rom auftreten.

„Das war nicht billig“, so Calzone, „aber es hat Rom vor einer erneuten Katastrophe bewahrt.“ Der Dreh, mit dem dem findigen Bürgermeister gelungen ist, woran viele seiner europäischen Kollegen gescheitert sind, ist bemerkenswert für alle Seiten.

Ursprünglich war ein Konzert vor 20.000 Römern geplant, die von den Behörden als Opfer zuvor handverlesen werden sollten – andernfalls werde Streizilla die Stadt zerstören, so die übliche Drohung des Streisand-Clans. Wer jemals lebend aus einem solchen Event entkommen konnte, berichtet von unvorstellbaren Szenen des Grauens.

„Es wäre sicherlich um die Zahnärzte und ihre Gattinnen nicht schade gewesen, aber sie stellen nun einmal einen wichtigen Faktor im städtischen Leben dar. Neben den unerträglichen Schmerzen für die Bürger, die viele Arbeitsausfälle bringen, sind auch die Callboy-Umsätze nicht unerheblich von dieser Schicht abhängig.“ Die Rotlicht-Branche, die unter anderem wegen der Nähe zum Vatikan rund 80 Prozent der städtischen Wirtschaft ausmacht, hatte gehörigen Druck auf die Verwaltung ausgeübt. „Außerdem haben wir den Zahnarzt-Bestand seit dem letzten Streisand-Besuch sehr mühselig wieder aufbauen müssen, zum Teil mit Nachzüchtungen aus den nördlichen Provinzen“, so Calzone weiter.

Streisand, die ursprünglich angeblich mit 90 Euro als mitzubringendes Opfergeld zufrieden gewesen sein soll, wurde von Calzone schlicht mit Geld gelockt. Viel Geld: „Bei 900 Euro pro geplantem Opfer hat sie schließlich eingewilligt“ erklärt der Bürgermeister, dem bei der Erinnerung an das Treffen mit Streisand der kalte Schweiß auf die Stirn tritt und der sein Zittern mit einer kleinen Line und einem Whiskey bekämpfen muss. „Letztlich sind wir sie für 18 Mio Euro losgeworden, das rechnet sich locker über die abgewendeten Folgekosten. Mit Schutzgeld haben wir schließlich Erfahrung. Mal nimmt man, mal gibt man“, so Calzone, dem das Bürgermeisteramt als lokaler Leutnant der Mafia zufällt.

Streisand und ihr Management glaubten zunächst, ein gutes neues Geschäftsmodell entdeckt zu haben. „Ich hab eine Nase für so was“, so Streisand, die sich seit einem extrem hässlichen Bühnenunfall in Las Vegas – involviert waren unter anderem Tom Jones, ein weißer Tiger sowie mehrere 10.000 Volt-Scheinwerfer – jeden Abend in „Streizilla“ verwandelt.

Bei der nächsten Station der Europatournee jedoch stieß sie aber bereits überraschend auf Granit. „Wir freuen uns jedes Mal wie närrisch über ihren Besuch“, sagt Sepp Fränkli, Bürgermeister von Zürich. „Wir brauchen die rituelle Opferung von einigen zehntausend internationalen Bankern, Diktatoren-Witwen und Inhabern von Schwarzgeldkonten. Das gehört einfach zu der regelmäßigen Erneuerung der städtischen Wirtschaft, sonst ist kein Platz für Neues und wir könnten kein Schwarzgeld konfiszieren.“

„Egal, dann mach ich die eben wieder platt“, so die kalifornische Diva. Und nach Europa geht´s Richtung Japan: „Godzilla will ich mir schon lange mal vornehmen.“

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