Vielen Dank, H&M! Ich weiß, egal welchen nicht eigens für eine Werbung komponierten Song man auch benutzt, es wird immer jemanden geben, der mit ihm sehr persönliches verbindet und sich nun auf den Schlips getreten fühlt. Gut, damit muss man leben, auch wenn ich mir sicher bin, Lou Reed wäre zu Lebzeiten Amok gelaufen. Vielleicht hätte es ihn aber auch einfach amüsiert, dass ihr mit „Sunday morning“ für eure Klamotten Werbung macht. Klar, der Song ist catchy und geht ins Ohr, aber auf den Text kommt es an. Den Trick hat Reed mehr als einmal angewandt, siehe „Walk on the wild side“, in dem es u.a. um Transvestiten und Blowjobs geht. Lief damals auf allen Kanälen. „Sunday morning“ nicht, dafür war das gesamte Velvet Underground-Ding seiner Zeit zu weit voraus. Aber „Watch out the world’s behind you. There’s always someone around you…“, liebe Marketingleute von H&M, ist keine Aufforderung, deshalb bloß ja die richtigen Klamotten zu tragen. Nein, es geht hier schlicht um Paranoia. „It’s nothing at all“. Für mich hatte das Lied darüber hinaus immer etwas sehr intimes, sehr tröstliches. Und nun macht es Werbung für Klamotten. Danke, H&M!
Das Original ist hier zu finden: https://vimeo.com/66028536
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Ich brachte meine Vergangenheit im Handgepäck mit. Ihre lagerte irgendwo im Container-Terminal. Als sie ging, benötigte ich einen Seemannssack.