Hier sieht man schön die komplexe Konstruktion der Sony A350, wo ein zweiter Sensor speziell für das Live View verbaut wurde. Der Winkel des zweiten, oberen Spiegels ist verstellbar und leitet den Lichtstrahl entweder in den Sucher oder auf den Live View Sensor. Da diese Konstruktion allerdings Platz braucht, muss auf ein Pentaprisma verzichtet werden. Das Licht legt also einen längeren und komplexeren Weg zurück, bis es im Sucher eintrifft – und verliert damit an Helligkeit.
Sonys Live View Konzept ist sicher für den an Kompaktkameras gewöhnten Konsumenten bequem und erleichtert den Umstieg (und taugt für Marketingzwecke). Foto-Puristen gehen dagegen lieber beim Live View statt beim Sucher Kompromisse ein und bevorzugen das Modell der anderen Hersteller. Bei diesen bedeutet Live View keinerlei fotografische Kompromisse (darum gönnen diese Hersteller auch ihren Profimodellen ein Live View), sondern stellt eine willkommene Zusatzfunktion für Spezialanwendungen dar (ungewöhnliche Perspektiven, Makros, manuelle Scharfstellung). Für normale Anwendungen wird der Fotograf bei diesen Kameras wegen dem um ein Mehrfaches schnelleren Autofokus aber stets klassisch durch den Sucher schauen.
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