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Er kann wohl nix dafür, dass er wie Dylan klingt. Das ist ja auch nicht verboten. („I was born like this/I had no choice/Iwas born with the gift/of a golden voice“, Leonard Cohen.)
Und ich wage nach wie vor die Behauptung, dass der kleine Schlaumeier das eben ABSICHTLICH tut und deshalb natürlich sehr wohl was dafür kann!
Seine Platten verkaufen sich ja auch so viel besser wenn er meist im Zusammenhang mit Dylan genannt wird….
Was aber selbstverständlich auch nicht verboten ist! Ich sag ja Schlaumeier! Ich wage die Behauptung, , dass jeder 3. wenn nicht sogar jeder 2. Plattenkäufer genau aus DEM Grund, weil dieser Dylan- Bezug hergestellt wird, dieses Album gekauft hat, bzw. kauft.
Ich bin ja z.B. auch so eine. :D
Kopie einer Besprechung von D.Berns vorhergehendem Albums / Smartie Mine
Souveränes, selbstverliebtes ! Spiel mit der eigenen Songschreiber-Tradition
Hat einen amerikanischen Sinn für Humor, der Mann. Aber für einen, der den kulturellen Ödnissen des Mittelwestens entfleucht ist, fast schon wieder einen britischen. Kaum ein Song ohne Selbstironie satt, und davon gibt es auf „Smartie Mine“ immerhin 23. Plus fünf Fremdkompositionen, die allerdings ziemlich aus der Art schlagen: Blues, nachempfunden, aus der Feder von Lightnin‘ Hopkins, Fred McDowell und Reverend Gary Davis. Famos der Prolog zu Sam Hopkins‘ „Airplane Blues“, in dem Bern erzählt, wie er in jungen Jahren erstmals nach New York City kam und dort Lightnin‘ live erleben durfte, eine Woche bevor der das Zeitliche segnete. Hopkins habe ihm damals mehr bedeutet als sein eigener Vater. Wow. ( Eigene Anm. Kommt mir irgendwie bekannt vor… Da war doch mal was mit NY u. Woodie Guthrie… )
George Harrisons „Blue Jay Way“ lässt er aus einer etwas fadenscheinig synkopierten, hingeschluderten Version von „Cocaine Blues“ wachsen, clever, ohne Übergang, aber des öfteren !!! leider mit unnötig verfremdeter Stimme. Soll wohl kolorieren, suggeriert jedoch eher Beliebigkeit. Die eigenen Tunes sind meist flapsig, die Texte voller Absurditäten, nie böse, nicht selten aber bissig. Machowahn und Heroenkult in „Tiger Woods“, Pittoreskes und Perverses in Politik und Glauben (nicht nur) in „True Revolutionaries“., aber noch spielerischer und schalkhafter als auf den beiden Vorgänger-Alben. „Talking Woody, Bob, Bruce, Dan Blues“ thematisiert den Komplex, treibt Schabernack Dabei befleißigt sich Dan Bern gern Dylanscher Diktion, nicht unabsichtlich natürlich mit der Traditionslinie, in die der Künstler nicht grundlos gestellt wird. Sein Label wuchert gar damit. „Attraktiv für Bob Dylan-Fans“, verheißt ein „Sales Facts“-Info zu „Smartie Mine“.
Ist nicht mal gelogen.
– Ende Kopie –
Righty right. Ist nämlich wirklich nicht gelogen. Ein Dylanfan wird an diesem “ Werbeslogan“ seines Labels kaum vorbeikommen…. :D
Was mich nun ärgert, ist, dass ich nicht das Vorgängeralbum gekauft habe. Aber diese Bewertung habe ich leider erst vorhin gelesen und auch vorhin erst in das Album reingehört. Ich glaube es würde mir besser gefallen als „American Language“. Aber nochmal eins kauf ich mir nun wirklich nicht!
Auf dem Album ist auch ein song drauf mit dem Titel „Chelsea Hotel“ Ich weiß allerdings nicht, ob das ein Cohen Cover ist. Da funktionierte das Reinhören nicht.
P.S. Die Bewertung zu „Sweety Mine“ hat übrigens ein von mir sehr hochgeschätzte RS-Kritiker geschrieben. Ich teile sehr häufig seine Meinung . ( Mal abgesehen von dem Kröten-Satz!!!
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