Re: 2007 – Erwartungen und Eindrücke

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bullitt

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CassavetesEinem Künstler kann so was eigentlich egal sein – und das ist es wohl auch im Falle von Ryan. Es geht nicht um „Essenz“ und „Das beste Album aller Zeiten abliefern müssen/wollen/sollen“, sondern um den Prozeß des Schreibens, Spielens und Musikmachens an sich. Alles andere sind doch eigentlich bloß Scheingefechte für Fans und Gegner.

Vom Standpunkt des Künstlers aus betrachtet mag das stimmen. Ihm kann das vermutlich wirklich egal sein, mir als Hörer ist es das aber nicht. Mich interessiert der Prozess des Musikmachens zunächst mal herzlich wenig, als Hörer bin ich in erster Linie auf die Ergebnisse eines solchen scharf und die wirkten zuletzt eben immer unausgegorener. Diese gesteigerte Überproduktivität zeugt mittlerweile doch eher von der Faulheit, seine Kreativität nicht gezielt zu kanalisieren zu müssen, als von dem Fleiß eines vor Inspiration überschäumenden Künstlers. Ich bin jedenfalls immer weniger gewillt mich durch diesen Wust an Veröffentlichungen zu kämpfen, um selbst nach dem ein oder anderen Glanzlicht zu suchen und wenn das mir als „Fan“ schon so geht, frage ich mich von wem er sonst noch wahrgenommen werden will. Vor einigen Jahren, nach Heartbreaker und Gold hätten ein paar neue Songs sicher noch große Aufmerksamkeit erregt, nach den vielen regulären LPs, EPs, Doppel-LPs und den unzähligen Bootleg- und Internetalben in der verhältnismäßig kurzen Zwischenzeit sind doch nur noch Hardliner am Ball.

Sonic Juice
Ne, ich finde das okay, wenn er seinen gesammelten Schaffenswahn ins Internet stellt, muss sich ja keiner freiwillig antun. Aber die Seite ist jedenfalls immer spannend.

Klar, man muss sich das nicht antun. Bisher hatte ich immernoch den Ehrgeiz das tun zu müssen, weil ich ja vielleicht etwas ganz großartiges verpassen könnte. Jetzt lehne ich mich erst mal entspannt zurück und warte bis zu einem neuen Album.

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