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Insgesamt ein sehr gutes LP-Jahr. Ich folge mal den obigen Beispielen und versuche in wenigen Worten zu jedem Album einen kurzen Eindruck zu vermitteln.
1) Joanna Newsom – Ys
Wunderschönes Kunstwerk, das mir soviel Freude bereitet wie nichts sonst in diesem Jahr. Ich habe manchmal stundenlang nur an Affen und Bären gedacht.
(Lieblingstrack: „Sawdust and Diamonds“).
2) Scott Walker – The Drift
Mit jedem Hördurchgang immer wieder sehr beeindruckend. Hätte auch gut meine Nr. 1 werden können. Höre es aber recht selten, und wegen der Freude bekam dann Joanna den Vorzug.
(Lieblingstrack: „Clara“)
3) Two Gallants – What the toll tells
War über das ganze Jahr bis kurz vor Schluß mein Favorit, ließ dann aber doch ein wenig nach. Dennoch: Mehr Ehrlichkeit, Inbrunst, Leidenschaft bekam man auf sonst keinem Album. Und keiner der Tracks ist zu lang!
(Lieblingstrack: „Waves of Grain“)
4) Bob Dylan – Modern Times
Sehr gute bis großartige Songs (mit „Nettie Moore“ mindestens ein weiterer Dylan-Song für die Ewigkeit), stimmige Produktion, faszinierende und selten so gut gehörte Stimme. Ganz feines Album, das wohl in meinen Dylan-Top10 landet.
(Lieblingstrack: „Nettie Moore“)
5) Nina Nastasia – On Leaving
Tolle Songs und eine Produktion von Albini der hier wie auf „Ys“ eine hervorragende Arbeit abliefert. Diese Stimme! Dieses Klavier! Dieses Schlagzeug! (Und das schönste Artwork des Jahres)
(Lieblingstrack: „Bird Of Cuzco“)
6) Sonic Youth – Rather Ripped
Nach anfänglichen Bedenken halte ich „Rather Ripped“ inzwischen für das beste SY-Album der letzten Jahre, die an guten Alben der Band durchaus keinen Mangel aufweisen. Bemerkenswert, wie diese Band es schafft dieses Niveau so lange zu halten.
(Lieblingstrack: „Turquoise Boy“)
7) James Yorkston – Year of the Leopard
Feines Folkalbum, von Paul Webb alias „Rustin Man“ produziert. Der implizierte Vergleich mit dem 2002er Meisterwerk „Out of Season“ paßt durchaus: „Year of the Leopard“ ist auf eine ähnliche Weise wunderbar entrückt.
(Lieblingstrack: „I awoke“)
8) Candi Staton – His Hands
Möglicherweise das Album dieses Jahres mit dem breitesten Konsens im Forum (heißt: alle außer Dick Laurent mögen es). Schafft bei Leuten (wie mir) Interesse für Soul, die dieser Musikrichtung vorher wenig abgewinnen konnten. (Spricht das eigentlich unter Soulkennern gegen das Album?). Nutzt sich überhaupt nicht ab, trotz der doch sehr glatten und massenkompatiblen Produktion.
(„Lieblingstrack: It’s Not Easy Letting Go“)
9) Bruce Springsteen – The Pete Seeger Sessions
Songs voller Wärme und Hingabe, mit einer Freude am Musizieren vorgetragen der man sich beim Hören kaum entziehen kann. Auch wenn mir nicht alle Tracks durchgehend gut gefallen: Das beste Album Springsteens seit Jahren.
(Lieblingstrack: „O Mary Don’t You Weep“)
10) Bonnie „Prince“ Billy – The Letting Go
Besitzt nicht die Kargheit von Oldhams früheren Alben und gefällt mir wahrscheinlich deshalb. Das Album klingt auf eine sehr angenehme Art nordisch („entrückt“ hätte auch gut gepaßt, aber ich wollte das Wort nicht schon wieder verwenden).
(Lieblingstrack: „No Bad News“)
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