Re: Umfrage – Top Ten 2006 – Die besten Alben des Jahres

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nail75

Registriert seit: 16.10.2006

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Dick Laurentwas ist denn überraschend?

Burial und Trentemoller haben mich wenigsten etwas aus der musikalischen Lethargie der letzten Monate geholt, dieses Jahr empfand ich als mittlere Katastrophe. Ein paar solide Alben über erwartbarem Durchschnitt (Bradfield, Lemonheads), viele Aufgüsse, die kein Mensch braucht (Sophia, Divine Comedy). Der allgemeine Trend zum Bombast-/Glam-Rock funktioniert für mich bei genau zwei Bands (Killers, Strokes), scheitert bei anderen Künstlern (Morrissey, Belle & Sebastian) mehr oder weniger komplett. Dylan und Staton langweilen völlig (auf welchem Nivea ist mir dabei egal!), die üblicherweise gehypten britischen Rockbands (Arctic Monkeys, Kooks, ich kann mir die Namen noch nicht mal merken…) kriegen anständige bis gute Singles zusammen, wieso sie ganze Alben aufnehmen dürfen, erschliesst sich mir nicht.
Bleiben als „Überraschungen“ ein paar neu kennengelernte Bands wie Irving, ILYBICD, EPO-555, die dann auch schon fast als Highlight durchgehen.

Das „Nivea“ ist wirklich (und ganz ohne Häme) ein toller Tippehler.

Wieso B&S bombastisch oder glam-rock-ähnlich sind, verstehe ich nicht. Am Ehesten ist das neue Album funkig. Für Glam Rock ist auch die Stimme von Murdoch zu zerbrechlich. Magst Du das näher erläutern?

Zum Divine Comedy Album wollte ich noch sagen, dass es gegen Ende einige wirklich schwache Songs hat, dafür aber auch in „The Plough“ einen der intelligentesten und komplexesten Popsongs aller Zeiten, eine wahre Hymne in „Light of Day“ und eine wunderbare sardonische Geschichte in „Lady of a Certain Age“, die man ohne Probleme auch verfilmen könnte.

Ich finde es übrigens (und das gilt für alle derartigen Äußerungen) wirklich schade, wenn das neue Album eines Künstlers allein deshalb abgetan wird, weil man sich übersättigt fühlt. Ich kann die Dylan-Fatigue etwas verstehen, aber das neue Album hat erneut so viele großartige Songs, dass es bedauerlich ist, wenn man es aufgrund seiner puren Existenz negativ beurteilt. Ich kann mir die Häme anschaulich vorstellen, wenn Modern Times eine Art „Trans“ geworden wäre. Zum Glück ist mir das erspart geblieben. Am Status von Dylan als Künstler haben ja auch „Knocked Out Loaded“, „Down in the Groove“ und „Under the Red Sky“ nichts geändert.

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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.