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Anonym
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Lee Perry, YESSS!
Im übrigen möchte ich den Stab über Bob Marley ja gar nicht vollends brechen. Der Mann hat durchaus auch wegweisende und mithin sogar bahnbrechende und sehr gelungene Alben veröffentlicht. Ich denke da in erster Linie an das „Catch a Fire“ oder an das „Burnin'“ Album. Der Magen hebt sich mir allerdings bei dem wachsweichen und anbiedernden Livebrei der schlaffen „Babylon by Bus“ Doppel-LP, welche Marley + Band vor hysterisch aus dem Häusschen geratenen (weissen) Fans präsentiert und dabei eine derart glatt- und plattgebügelte Reggaesuppe serviert, dass einem unwiderruflich das nackte Unbehagen heimsucht. Das ist wie Karneval am Rhein. Schunkelbetrieb auf Knopfdruck.
Aber ich will nichts beschönigen: Ich bin auch eine Zeit lang auf diesen bunten Kokolores aus schluffigem Pop-Appeal und dezent bekiffter Jamaica-Exotik hereingefallen. „Babylon by Bus“ war im zarten Knabenalter sogar meine allererste Begegnung mit dem Reggae-Sound und ich fand sie für die Dauer eines Sommers irgendwie ganz prickelnd.
Und Tosh hatte irgendwie mit „Get up Stand up“ seinen ganz speziellen Moment. Platten wie „Bush Doctor“ oder „Legalize it“ gönne ich dann aber lieber anderen Hörern.
Als empfehlenswerte Lektüre zum Thema empfiehlt es sich außerdem, mal einen Blick in Lloyd Bradleys Standartwerk „Bass Culture“ zu werfen. Fantastisches Buch!
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