Re: Musik aus Asien

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mueti

Registriert seit: 09.11.2007

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In Japan gibt es unheimlich viel tolle Musik. Dazu kommt für mich persönlich, dass ich einen Bezug zum Land habe; ich interessiere mich schon eine Weile dafür und lerne seit nicht ganz einem Jahr die Sprache. Die Gelegenheit hinzufliegen hat sich bisher leider noch nicht ergeben – ist aber innerhalb der nächsten 1-2 Jahre auf jeden Fall geplant.
Um zur Musik zu kommen: einige Empfehlungen, die (soweit ich das sehe) noch nicht genannt wurden:

World’s End Girlfriend. Instrumentaler Post-Rock, aber verspielter und elektronischer als man es sonst meist kennt. Außerdem kann ich ausnahmslos alle seiner 5 Alben ohne Vorbehalte empfehlen. 2005 hat er auch ein Projekt zusammen mit Mono (ebenfalls aus Japan, dürften bekannt sein) aufgenommen, welches meiner Meinung nach aber nicht ganz an seine Solo-Werke herankommt.
Mikami Kan [三上寛]. Folk mit sehr guten Texten. Naja, nicht wirklich nur folk. Dazu ist es zu aufgeregt und es wird zu viel geschrieen. Jedenfalls einsame Klasse.
Koenjihyakkei [高円寺百景]. Zeuhl im Stile von Magma, der den alten Meistern in praktisch nichts nachsteht. Die Texte sind in einer Fantasiesprache gehalten.
Merzbow. Wurde schon erwähnt, ich weiß. Aber ich möchte ihn hier einfach nochmal hervorheben. Von keiner anderen Band und keinem anderen Künstler habe ich mehr Alben (zählt man die einzelnen 50 Alben der „Merzbox“ und einige Kollaborationen dazu, wären es wohl um die 100 Stück). Das konstant hohe Niveau bei einer gleichzeitig fast konkurrenzlosen Fülle an Releases ist beeindruckend. Insgesamt waren höchstens 3-4 Enttäuschungen dabei. Noise ist sicher nichts für jedermann, aber wenn man mit dem Genre was anfangen kann, kommt man um Merzbow nicht herum.
Boredoms. In ihren Anfängen verrückter (und sehr guter) Noise-Rock, entwickelten sie sich immer mehr in Richtung Psychedelic/Space-Rock, was ’99 in ihrem transzendenten Drumcircle-Meisterwerk „Vision Creation Newsun“ gipfelte. Absolutes Pflichtalbum.
Antennasia. Trip-Hop, erinnert an Massive Attack. Nur, dass Massive Attack nie die Qualität erreicht haben, wie es Antennasia auf ihrem letzten Album „23 Bluebird Street, Velo City“ geschafft haben.

Es gäbe noch viel mehr; aber das reicht fürs erste.

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