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Grabe das hier mal aus, mit dem Hinweis auf Art Farmer (ab Post 30 schon mal kurz erwähnt).
Farmer ist einer der Trompeter, die wohl ausgehend von Miles einen eigenen, lyrischen Trompetenstil entworfen haben. Sein Spiel hatte eine grosse Konstanz, er hat über mehrere Jahrzehnte hinweg tolle Musik gemacht!
Schön sind die frühen Prestige-Aufnahmen („Septet“ und besonders diejenigen mit Gigi Gryce, „Art Farmer Quintet“ und „When Farmer Met Gryce“, „Farmer’s Market“ ist auch schön). Für Contemporary entstand 1958 ein wunderbares Quartett-Album mit Hank Jones: „Portrait of Art“.
Ein erstes Highlight dürfte dann „Modern Art“ sein, aufgenommen für United Artists mit Benny Golson und Bill Evans. Dann folgt eine tolle Platte der nächsten… das Jazztet (besonders „Jazztet Meets John Lewis“!) und Farmer (zweimal im Quartett, mit Tommy Flanagan bzw. Harold Mabern) haben für Argo eine Reihe schöner Alben gemacht. Die letzten beiden Jazztet-Alben entstanden dann für Mercury, wo Farmer auch das Album „Listen to Art Farmer & Orchestra“ aufnahm (arr. Oliver Nelson).
Es folgen vier grossartige Atlantic-Alben – das sind wohl meine allerliebsten von ihm! – im Quartett, dreimal mit Jim Hall an der Gitarre und das letzte mit Steve Kuhn am Piano: „Interaction“, „Live at the Half Note“, „To Sweden with Love“ und „Sing Me Softly of the Blues“. Gerade das Quartett mit Hall gefällt mir schon rein vom Sound her ausserordentlich gut!
Danach zerstreut sich die Diskographie ein wenig… weitere Alben mit grossen Besetzungen entstehen, oder auch ein vom Jazzrock angehauchtes Album für Sonet (mit Janne Schaffer an der Gitarre), eine Begegnung mit Art Pepper („On the Road“, nochmal bei Contemporary), aber auch Alben für CTI und Mainstream. 1970 wird „From Vienna with Love“ für MPS eingespielt, mit Fritz Pauer am Klavier – Pauer sollte lange Zeit Farmers Lieblingspianist werden.
In den frühen 80ern nimmt Farmer für Concord zwei weitere schöne Quartett-Alben (mit Fred Hersch) auf und beginnt regelmässiger mit Clifford Jordan zusammenzuarbeiten (da wär auch eine kleine SoulNote-Box drin!).
Ab 1987 nimmt Farmer sowohl mit seinem Quintett (mit Clifford Jordan und James Williams) eine Reihe erstklassiger Alben auf: „Something to Live For“, „Blame It On My Youth“ und „Ph.D“ gehören zu seinen allerbesten! Zugleich formiert sich das Jazztet neu und es entstehen – auch für Contemporary – noch einmal ein paar Alben.
Eine sehr schöne späte Aufnahme entstand 1996 live am Stanford Jazz Workshop mit Harold Land und dem Pianisten Bill Bell (third oder fourth row, nehm ich an, aber anscheinend auch ein „giant“).
In den 70ern und 80ern hat meine Farmer-Sammlung noch grosse Lücken, aber ich mag seine Musik sehr, sehr gerne!
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