Re: Sonic´s Country Music Hall Of Fame

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sonic-juice
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Zur Vertiefung …

The Silver Tongued Devil And I (Monument 1971)

Kristofferson´s zweites Album steht leider unverdientermaßen im Schatten des Debüts. Ich bin erst durch Howe Gelb´s exzellente Coverversion von „The Pilgrim“ darauf aufmerksam geworden. Die fremd anmutenden Rockismen des Debuts sind hier verschwunden, das Album klingt etwas aufwändiger und middle-of-the-road arrangiert, ruhiger, mehr Streicher, dafür auch mehr aus einem Guss und keineswegs süßlich (allenfalls Bourbon-süß). Von den 10 Songs gehören wiederum allein 7 zu den Klassikern von Kris (u.a. Jody And The Kid, Loving Her Was Easier, The Taker) und was übrig bleibt, ist immer noch gut genug, um die herausragende Qualität des Albums nicht zu schmälern.
Die LP ist günstig 2nd-Hand zu beschaffen. Die CD-Ausgabe von CBS aus dem Jahr 1988 ist lieblos aufgemacht und klingt irgendwie auch so (vielleicht auch nur Einbildung, die von der Verpackung auf den Inhalt schließt). Auch dieses Album hat es definitiv verdient, mit vernünftigem Remaster als „American Milestone“ wiederveröffentlicht zu werden, denn genau ein solcher Meilenstein ist es.

Jesus Was A Capricorn (Monument 1972)

Die Songs mögen etwas gradliniger und unspektalulärer sein als auf den ersten beiden Alben, aber das sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auf „Jesus…“ wunderbar beseelten, berührenden Country Rock zu entdecken gibt. Die Songbook-Standards sind der Titeltrack, „Nobody Wins“ und insbesondere „Why Me“ (von Cash auf „American Recordings“ gecovert). Schön auch die beiden Duette mit Rita Coolidge, das toll groovende „Jesse Younger“ und die Gasteinlage von Larry Gatlin „Help Me“. Bei genauerem Hinhören gibt eigentlich keinen Grund, dieses Album im Plattenladen stehen zu lassen, zumal es unproblematisch für 5- 8 € zu beschaffen sein sollte.

Live At The Philharmonic (Sony 1992)

Auf diese Liveaufnahme mit Band und Gaststars in New York aus dem Jahr 1972 – kurz nach seinem Durchbruch als Interpret – bin ich erst kürzlich gestoßen. Mit 24 Songs randvoll gepackt, sehr gute Aufnahmequalität. Besonders schön ist der Gastauftritt des damals noch recht unbekannten Willie Nelson, der vier Songs zum Besten gibt. Kurios Kristofferson´s Parodie von „Okie From Muskogee“ („we don´t know no hippies, queers or commies…“), für die er sich danach prompt entschuldigt mit dem Hinweis, dies sei schließlich der einzige schlechte Song, den Merle Haggard je geschrieben habe.

Willie Nelson – Sings Kristofferson (CBS 1979)

Ein schönes Tribut an seinen alten Freund Kris, der hier auch die Background Vocals beisteuert. Als Gäste sind neben Willie´s Family u.a. Jerry Reed, Albert Lee und Booker T. Jones an den Instrumenten zu hören. Es mögen nicht die definitiven Versionen sein, aber Nelson schafft es jedenfalls, den Liedern ein homogenes Country-Rock-Klanggewand zu schneidern; ohne jeden überflüssigen Schmuck klingt es nach freundschaftlich-entspannter Session, nicht nach Produktionsstress. Die Bedeutung der Texte tritt dafür in den Hintergrund. Während Nelson´s gospeleskes „Why Me“ leider etwas an seinem zu angestrengten, sich die Oktaven hochwindendem Vokaleinsatz leidet (er singt ja nun auch sonst eher charaktervoll denn schön in klassischem Sinn), ist sein heftig groovendes „Me And Bobby McGee“ immerhin nach Kris´ eigener Einspielung meine zweitliebste.

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I like to move it, move it Ya like to (move it)